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Kundenbindung im Handwerk: Wie kann sie gelingen?

Handwerker sollten sich auch um Marketing und Kundenbindung kümmern. Foto: shanti via Twenty20
Handwerker sollten sich auch um Marketing und Kundenbindung kümmern. Foto: shanti via Twenty20

Viele Handwerksbetriebe, insbesondere die eher kleineren Firmen, machen sich um das Thema Marketing und Kundenbindung wenig bis gar keine Gedanken. Warum ist dies so?

Nun, viele Firmeninhaber sind immer noch der Meinung, wenn sie mit ihrer Arbeit fachlich überzeugen können, dann ist für den Kunden quasi schon genug getan.

Vor 20 oder 30 Jahren war dies vielleicht zumindest teilweise zutreffend. Doch heute schaut es doch etwas anders aus. Der Kunde möchte längst eben nicht mehr nur mit Fachwissen und qualitativ hochwertiger Arbeit überzeugt werden, für die schließlich auch gezahlt wird, sondern er möchte das Gefühl haben, als Kunde und somit als Mensch geschätzt zu werden.

Doch wie kann ein Handwerksbetrieb dafür sorgen, dass aus einem neuen Kunden ein Bestandskunde wird? Die Antwort ist einfach – dies funktioniert nämlich nur mithilfe von guter Pflege.

Mit Kommunikation Begeisterung erzielen

Wer seine Kunden behalten möchte, der muss mit ihnen im Gespräch bleiben. Dabei sollte stets darauf geachtet werden, dass sich der Kontakt zwar professionell, dennoch persönlich und freundlich gestaltet. Hierzu zählen beispielsweise kleine Aufmerksamkeiten – zum Beispiel eine Überraschungspost zum Geburtstag, die vielleicht ein kleines personalisiertes Geschenk enthält, oder auch eine Dankespostkarte für die bezahlte Rechnung.

Bei Stammkunden ist es von Vorteil, sich als Betrieb in regelmäßigen Abständen immer mal wieder bei diesen Kunden zu melden. Die Anlässe hierfür können unterschiedlicher Natur sein. So können es beispielsweise Neuigkeiten aus dem Betrieb sein, oder es gibt vielleicht von der Firma eine spezielle Kundenzeitung, die ohnehin beispielsweise halbjährlich an bestehende Kunden verschickt wird.

Auch verschiedene Anlässe im Jahreskreislauf wie Weihnachten oder der Geburtstag eignen sich hervorragend, um sich bei dem Kunden mit einer kleinen Aufmerksamkeit für seine Treue zu bedanken. Hierbei handelt es sich zwar um vermeintliche Kleinigkeiten, die jedoch dem Kunden positiv im Gedächtnis bleiben.

Wer Kunden via Mail oder mit der klassischen Briefpost anspricht, der sollte als Handwerksbetrieb außerdem darauf achten, dass Sprache, Optik sowie Inhalt überzeugen und eine harmonische Einheit bilden. Rechtschreibfehler sollten ebenso wie zu lange Sätze vermieden werden. Weiterhin sollte Wert darauf gelegt werden, dass jedes Anschreiben mit einer Aufforderung, einer Grußformel sowie einer PS-Zeile beendet wird.

Der Onlineauftritt gewinnt vermehrt an Bedeutung

Die eigene Webseite, der Firmenauftritt bei Facebook oder Instagram – um diese Dinge haben sich insbesondere Betriebe im Handwerk lange Zeit gedrückt. Viele haben mittlerweile aber erkannt, dass es komplett ohne eigenen Onlineauftritt gar nicht mehr geht.

Sind die erste Skepsis und die ersten Berührungsängste erst einmal abgebaut, dann gestehen sich viele Betriebe ein, dass insbesondere die sozialen Medien die Kommunikation mit den Kunden deutlich vereinfachen und oftmals auch effizienter gestalten.

Ein weiterer Punkt, der für eine Firmenpräsentation bei Facebook und/oder Instagram spricht, ist die unkomplizierte Möglichkeit, den Betrieb vorzustellen und Einblicke zu geben. So können via Social Media problemlos für Kunden interessante Inhalte, wie zum Beispiel Sale-Aktionen oder Gewinnspiele, veröffentlich und verbreitet werden.

Hinzu kommt, dass viele Kunden diese Beiträge eben nicht nur liken, sondern darüber hinaus diese auch auf dem eigenen Profil teilen. So erreicht man als Unternehmen mit relativ kleinem Einsatz einen maximalen Nutzen.

Ein weiterer Effekt, den gerade die online Präsentation eines Handwerksbetriebs erzielen könnte, ist die Ansprache des potenziellen Nachwuchses für das Handwerk. Schließlich ist es kein Geheimnis mehr, das nicht nur die Pflegebranche einen Mangel an Fachkräften zu beklagen hat, sondern auch das Handwerk.

Über das Medium Internet kann die junge Generation ohne großen Aufwand erreicht und sicherlich auch für tolle Ausbildungsberufe begeistert werden, welche das Handwerk in einer breiten Palette zu bieten hat.

Events als Sprachrohr nutzen

der Handwerksbetrieb besteht bereits seit einigen Jahren? Vielleicht wurde auch vor kurzem das Produktportfolio erweitert? Unter Umständen wurde die Firma vergrößert. All diese Ereignisse eignen sich prima, um ein Event für die Öffentlichkeit daraus zu machen.

Damit das Event aber auch den entsprechenden Zulauf verbuchen kann, darf im Vorfeld auf entsprechende Werbung nicht verzichtet werden. Neben der klassischen Anzeige in der regionalen Tageszeitung eignen sich hierfür auch Anzeigen auf der Firmenwebseite sowie auf Facebook und Instagram.

Doch warum eigentlich ein Event rund um den Betrieb veranstalten? Ein solches Ereignis bietet vielen interessierten Menschen die Möglichkeit, den Betrieb und die Menschen dahinter kennenzulernen.

Zudem erzeugt eine solche Veranstaltung auch Emotionen, diese sollten natürlich positiv behaftet sein. Und so ergibt sich eine große Chance, mit einer solchen Veranstaltung nicht nur Bestandskunden, sondern obendrein auch mögliche Neukunden zu erreichen.

Die Vielfalt der Möglichkeit nutzen

Wer als Handwerksbetrieb sich um die Kundenbindung kümmern möchte, der sollte tatsächlich die Vielzahl der vorhandenen Möglichkeiten nutzen. Abhängig vom Durchschnittsalter der bestehenden Kunden erweisen sich unterschiedliche Marketingmaßnahmen als erfolgreich.

Unabhängig davon sollte man sich niemals auf nur ausschließlich eine Maßnahme konzentrieren. Denn derzeit fährt man immer noch am besten, wenn man auf eine ausgewogene Mischung aus On- und Offlinemaßnahmen setzt.