Sie haben sich dazu entschieden, Ihren Innenausbau mit einer Rigips-Wand vorzunehmen? Dann haben Sie sich für einen günstigen Baustoff entschieden, der einfach und schnell zu verarbeiten ist. Denn eine Rigips-Wand mit Ständerwerk und Beplankung zu ziehen, geht einerseits deutlich schneller, als eine massive Wand zu mauern. Andererseits bringt Rigips als Baustoff auch eine Reihe von Vorteilen mit. Da wäre beispielsweise der positive Einfluss auf das Raumklima zu nennen, den dieser Baustoff hat.
Doch kann man eine Rigips-Wand auch so behandeln wie eine „normale“ Wand? Kann sie tapeziert oder mit Rauputz versehen werden? Vielleicht auch mit Fliesen oder Steinornamenten beklebt? Das alles geht – wenn die Rigips-Wand entsprechend vorbehandelt wurde. Dazu ist es zuallererst einmal wichtig, die Wand richtig zu verspachteln.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Spachteln von Rigips-Wänden oder Decken braucht mehrere Arbeitsschritte und oft eine Arbeit von mehreren Tagen
- Gerade in der Vorbereitung für das Spachteln ist genaues Arbeiten wichtig, damit die Wand am Ende wirklich gerade wird
- Eine gut gespachtelte Rigips-Wand kann problemlos tapeziert, gestrichen oder anders weiterverarbeitet werden.
Das brauchen Sie, um eine Rigips-Wand zu verspachteln
Inhaltsverzeichnis
Um eine Rigips-Wand richtig zu verspachteln, ist es erst einmal wichtig, das notwendige Material und die richtigen Werkzeuge zu haben. Sie benötigen dazu das folgende Material:
- Spachtelmasse
- Silikon oder Acryl
- Kantenschutzprofile
- Ausgleichsmasse
- Tiefengrund
- Rissbrücke
- Finish-Masse
Dieses Werkzeug ist zum Spachteln einer Rigips-Wand unerlässlich:
- Handfeger
- Eimer
- Sicherheitsmesser/Cuttermesser
- Glättkelle
- Handschleifer oder Schleifmaschine
- Spachtel
- Schleifpapier
- Auspresspistole
Rigips-Wände richtig spachteln in drei Schritten
Da das Spachteln von Rigips-Wänden in mehreren Arbeitsschritten erfolgt und zwischen den Arbeitsschritten teilweise sehr lange Trockenphasen liegen müssen, sollten Sie ausreichend Zeit für die Fertigstellung der Wand einkalkulieren. Die Arbeit selbst erfolgt in drei Schritten:
Schritt 1: Die Trockenbauwände für das Spachteln vorbereiten
Dazu müssen Sie als Erstes mit dem Handfeger die Wand säubern, damit Staub oder Schmutz die Haftungseigenschaften der Spachtelmasse nicht behindern. Anschließend sollten Sie die Platten auf Unebenheiten prüfen. Die Schrauben müssen alle mit dem Kopf komplett in der Wand versenkt sein, damit die Fläche wirklich gerade wird. Wo geschnittene Platten aneinanderstoßen, müssen Sie mit dem Cuttermesser eine Fase einschneiden, damit die Spachtelmasse in der Fuge hält. Die Stöße selbst sollten mit einer Rissbrücke bandagiert werden. Dann wird die Spachtelmasse angerührt.
Schritt 2: Die Gipskartonplatte vorspachteln
Jetzt werden erst die Fugen zwischen den einzelnen Rigips-Platten gespachtelt. Dazu kommt Spachtelmasse auf ein Glätteisen und wird von rechts nach links oder von unten nach oben über die Fuge geführt. Überstehende Spachtelmasse wird in einem zweiten Schritt mit dem Glätteisen abgezogen und anschließend an einer anderen Stelle in die Fugen gedrückt. So werden zuerst die Fasen zwischen den Platten geglättet, sodass eine durchgehende Fläche entsteht.
Das Gleiche machen Sie dann mit allen Bohr- und Schraublöchern in den Rigips-Wänden. Zu guter Letzt werden die Außenkanten mit einem Kantenschutzprofil gesichert und ebenfalls verspachtelt. Fugen zu Wänden oder Decken füllen Sie mit Acryl oder Silikon aus, damit diese Fugen eine gewisse Bewegungsfreiheit behalten und hier keine Risse auftreten. Nun lassen Sie die Spachtelmasse und das Silikon komplett trocknen, ehe Sie weiterarbeiten.
Tipp: Wenn die Wand komplett getrocknet ist, sollten Sie vor dem nächsten Schritt Ihre Arbeit noch einmal kontrollieren. Bei Bedarf bessern Sie noch einmal nach und lassen die dann ausgebesserten Stellen wieder trocknen. Je sorgfältiger hier gearbeitet wurde, desto besser ist das Endergebnis.
Schritt 3: Die Gipskartonwand nachspachteln
Bevor Sie sich an das abschließende Spachteln begeben, sollten Sie die Wand und vor allem die Übergänge von der Spachtelmasse zur normalen Rigips-Wand noch einmal abschleifen. Dann wird eine Finish-Masse auf der kompletten Wand aufgebracht. Diese muss gleichmäßig und grade mit der Glättkelle auf der ganzen Wand verteilt werden. Die Finish-Masse, die vor allem durch besondere Glattheit im Vergleich zu klassischer Spachtelmasse besticht, braucht mindestens 4 Stunden, um zu trocknen. Im Anschluss wird die Wand noch einmal abgeschliffen, um letzte Unebenheiten zu beseitigen. Dann kann die Wand mit dem abschließenden Wandbelag weiterbearbeitet werden.
Fazit
Das Spachteln von Rigips-Wänden ist nicht schwierig – es nimmt nur etwas Zeit in Anspruch. Wichtig ist dabei, dass Sie sorgfältig arbeiten. Gerade beim Aufbringen der Finish-Masse kann es notwendig sein, mehrmals über dieselben Stellen zu gehen, um eine wirklich glatte Wand zu erhalten.
FAQ
Wie lange dauert es, eine Rigips-Wand zu verspachteln?
Je nach Trocknungsgeschwindigkeit und Notwendigkeit der Nacharbeiten kann die Arbeit ein bis zwei Tage in Anspruch nehmen.
Warum sollten Sie Rigips verspachteln?
Nicht gespachtelte Gipskartonplatten ziehen Feuchtigkeit sehr stark ein, was dazu führt, dass Tapeten, Rauputz oder andere Wandbelage hier nur schwer halten. Wenn Sie Tapeten beispielsweise mit ausreichend Kleister anbringen, halten diese zwar – Sie können Sie aber nicht wieder entfernen, ohne dabei die Wände nachhaltig zu beschädigen.