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Eine Klimaanlage kaufen – wann lohnt sich die Investition?

Klimaanlage
Foto: andrei111 / depositphotos.com

Seit einigen Jahren werden auch hierzulande immer mehr Sommertage immer heißer. Wenn sich dann kein Lüftchen regt, werden auch die Temperaturen in der Wohnung schnell unerträglich. Eine Klimaanlage sorgt hier schnell für Abhilfe. Leider verbrauchen Klimaanlagen sehr viel Strom. Für wen und wann lohnt sich der Kauf einer Klimaanlage? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der folgende Ratgeber.

Monoblock- und Split-Klimaanlage

Tropisch warme Nächte und Tagestemperaturen von mehr als 36 Grad im Schatten sind in südeuropäischen Ländern an der Tagesordnung. Klimaanlagen sind in diesen Regionen daher weit verbreitet und alltäglich. Anders sieht es in Mittel- und Nordeuropa aus. Hier werden die Tage noch nicht regelmäßig unerträglich heiß. Klimaanlagen sind in Mittel- und Nordeuropa nur selten zu finden.

Ein Grund für die geringe Verbreitung ist auch, dass Klimaanlagen sehr viel Energie verbrauchen. Wie viel Energie diese Geräte benötigen, hängt neben der geforderten Kühlleistung auch vom Konstruktionsprinzip ab. Typische Baumformen für Klimaanlagen sind sogenannte Monoblock- und Split-Klimaanlagen.

Monoblock-Klimaanlagen bestehen aus einem einzigen Gerät, das im zu kühlenden Raum aufgestellt wird. Die warme Abluft gelangt entweder wieder in den Raum oder wird über einen Schlauch nach draußen oder ein benachbartes Zimmer abgeleitet. Der Vorteil von Monoblock-Klimaanlagen ist, dass sie ohne jegliche Installationsarbeiten sofort in Betrieb genommen werden können. Durch die nach außen abgeführte warme Luft entsteht im Raum ein leichter Unterdruck. Durch diesen Unterdruck wird wiederum warme Luft von außen ins Zimmer geleitet.

Sogenannte Split-Klimaanlagen sind energieeffizienter und kühlen Räume effektiver als eine Monoblock-Anlage. Split-Klimaanlagen bestehen aus zwei Baugruppen. Das eigentliche Kühlgerät wird in einem Raum innerhalb der Wohnung installiert. Beispielsweise an einer Wand oder unter der Decke. Der wie bei einem Kühlschrank für die Kühlung zuständige Kompressor wird außerhalb des Gebäudes an einer Außenwand installiert.

Split-Klimaanlagen benötigen zwar weniger Strom, sind aber teurer in der Anschaffung als Monoblockgeräte. Auch die Kosten für die Installation können beträchtlich sein. Ein weiterer Vorteil ist aber, dass je nach Ausführung mehrere Kühlgeräte in verschiedenen Räumen der Wohnung an einen Kompressor angeschlossen werden können.

Die dritte Möglichkeit, eine Wohnung oder ein Haus mit einer Klimaanlage auszurüsten, sind sogenannte zentrale Klimaanlagen. Diese Anlagen lohnen sich für Regionen, in denen es ab Frühjahr bis Herbst regelmäßig sehr warm wird. Diese Anlagen nutzen ein zentrales, fest installiertes Klimagerät, das beispielsweise im Keller aufgestellt wird. Von diesem Klimagerät werden die einzelnen Räume versorgt. Zentrale Klimaanlagen sind relativ kostspielig und sollten beim Neubau berücksichtigt werden.

Wann lohnt sich eine Klimaanlage in Deutschland?

Die Antwort auf diese Frage lautet aktuell noch: Auch in Deutschland kann sich der Kauf einer Klimaanlage durchaus lohnen – aber nur unter bestimmten Umständen. Bei der Anschaffung eines Klimagerätes sollte unbedingt bedacht werden, dass je nach Ausführung der Anlage unterschiedlich hohe Stromkosten und Kosten für den Klimaanlagen Service anfallen werden.

Je nachdem, ob ein Split-Klimagerät oder ein Monoblockgerät installiert wird und der täglichen Nutzungsdauer, muss mit zusätzlichen Stromkosten zwischen 40 und 140 Euro im Jahr gerechnet werden. Natürlich spielt hier auch der persönliche Stromtarif eine wichtige Rolle. Grundsätzlich raten Experten davon ab, bei weniger als 20 sehr heißen Tagen im Jahr eine Klimaanlage für die eigene Wohnung oder das eigene Haus zu kaufen.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Klimaanlage?

Die wesentlichen Vorteile einer Klimaanlage sind ein deutlich höherer Wohnkomfort an heißen Tagen. Die angenehmen Temperaturen ermöglichen einen erholsamen Schlaf. Während des Tages bleibt die Konzentrationsfähigkeit durch die gekühlte Raumluft erhalten.

Nachteilig sind zurzeit die stark gestiegenen Energiekosten. Diese Kosten werden jedoch wieder relativiert, wenn der Strom mithilfe von Photovoltaikanlagen selbst erzeugt und genutzt wird. Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, der braucht sich in der Regel über den hohen Stromverbrauch einer Klimaanlage keine Gedanken zu machen.