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Kinderzimmer: Vinylboden oder Laminat (Vor- und Nachteile)

Laminat oder Vinylboden im Kinderzimmer
Foto: Feverpitch / depositphotos.com

Im Kinderzimmer wird gespielt und oft auch mit verschiedenen Dingen gekleckert. Manchmal fällt etwas unabsichtlich hinunter oder es landen die Holzbausteine in einem kleinen Wutanfall mit Schwung auf dem Boden. Mütterliche oder väterliche Entsetzensschreie und Zurechtweisungen sind dann wenig hilfreich. Vielmehr sollte der Ursache des kindlichen Wutgefühls auf den Grund gegangen werden. Vorwürfe, weil der Boden nun eine Delle bekommen hat, sind in solchen Situationen kontraproduktiv.

Das Wichtigste in Kürze

Ein Kinderzimmerboden soll

  • pflegeleicht
  • strapazierfähig, und vor allem
  • frei von Schadstoffen wie Weichmachern sein.

Laminatböden

Holzböden machen das Zimmer wärmer, müssen aber gut gepflegt werden. Viele lassen sich davon abschrecken und entscheiden sich für Laminat. Doch auch dieser hat seine Vor- und Nachteile.

Material

Laminat besteht aus mehreren Schichten, wobei nur die obersten Lagen für die Optik des Bodens und seinen Schutz verantwortlich sind. Wird die Oberfläche verletzt, ist der Boden nicht mehr vor Feuchtigkeit geschützt, die unteren Lagen können aufquellen. Deshalb ist Laminat nicht für die Gestaltung von Feuchträumen geeignet. Allerdings kann auch im Kinderzimmer wiederholt ein Glas Saft oder der Malbecher umgestoßen werden, was dem Laminat ebenfalls nicht guttun würde.

Porentief sauber?

Durch die Holzschichten, auf die die Laminierfolien aufgebracht sind, ist Laminat zum Teil ein Naturprodukt. Allerdings können sich gerade in den Poren des Holzes Bakterien sammeln und weiterentwickeln. Durch die Trägerschichten aus Holz arbeitet auch der Laminatboden in gewisser Weise und dehnt sich mit steigender Raumfeuchte aus. Zwar kann der Boden ab und zu feucht gewischt werden, Wasser sollte aber sehr sparsam verwendet werden. Durch das Aufquellen des Unterholzes können auch größere Zwischenräume entstehen.

Verlegung

Ein großer Vorteil von Laminat ist seine einfache Verarbeitung. Mit etwas Übung kann der Bodenbelag eines Raumes dank einfachem Klicksystem innerhalb eines Tages fertig sein. Der Boden wird schwimmend verlegt und kann deshalb auch leicht und spurlos wieder entfernt werden.
Laminat muss zusätzlich mit einer Trittschalldämmung unterlegt werden. Diese ist beim Laminat nicht inkludiert. Geringe Unebenheiten in der Oberfläche des Bodens können bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden. Genauer gesagt: Die Trittschalldämmung ebnet den Boden durch unterschiedliche Verdichtung des Holzfasermaterials. Eine Dampfsperre wird je nach Untergrund, vor allem in Altbauten, empfohlen. Laminat ist in vielen Holzfarben und -maserungen erhältlich.

Vinylböden

Wer mit hoher Raumfeuchte zu kämpfen hat, entscheidet sich oftmals für Vinylböden. Auch diese sind in verschiedenen Varianten in Handel erhältlich.

Verschiedene Designs und Verlege-Möglichkeiten

Nicht nur die Designs variieren von Holz- und Fliesenoptik bis hin zu Modellen, die speziell für Kinderzimmer angefertigt werden. Auch die Art der Verlegung kann unterschiedlich sein: Auch Vinylboden wird mit der bereits vom Laminat bekannten Klick-Verbindung schwimmend oder geklebt verlegt. Vinylplatten gibt es in unterschiedlichen Maßen, beispielsweise auch in Fliesenoptik. Aber auch Meterware ist erhältlich.
Bei Vinylbelag ist sehr gut darauf zu achten, dass der Boden eben ist. Lediglich zwei bis drei Millimeter Spielraum bleiben. Ansonsten würde, wie beim Laminat, das Klicksystem nicht funktionieren. Fugen würden entstehen.
Während Laminat am besten mit der Kreissäge oder notfalls auch Stichsäge zugeschnitten werden muss, genügt beim Vinylbelag ein scharfes Messer. Entlang des Lineals wird die gewünschte Schnittstelle eingeritzt und mit einem kurzen Ruck gebrochen.
Unerwünschte Fugen können ebenfalls entstehen, wenn nicht bereits beim Verlegen berücksichtigt wird, dass sich Vinyl bei Wärme ausdehnt – anders als Laminat, der auf diese Weise auf Feuchtigkeit reagiert.
Es gibt Vinylböden mit integrierter Trittschalldämmung und Modelle, bei denen diese extra verlegt werden muss.

Mit einem Wisch…

…ist der Vinylboden sauber. Die Reinigung ist wirklich einfach und man muss nicht befürchten, dass der Boden durch das Wasser leidet. Allerdings muss man trotzdem achtgeben: Je nach Material der Trittschalldämmung kann diese auf Wasser reagieren, wenn die Feuchtigkeit unter die Vinylplatten dringt. Dann kann im Laufe der Zeit unter dem Boden ein muffiger Geruch entstehen.

Material und Schadstoffe

Vinylbelag besteht zur Gänze aus Kunststoff. Bei Produkten aus Europa sollten keine Weichmacher enthalten sein, es lohnt sich aber immer, genau auf Gütesiegel zu achten und nachzufragen.

Fazit

Um lange Freude am selbst verlegten Boden zu haben, sollten sowohl Laminat als auch Vinyl mindestens 48 Stunden im betreffenden Raum gelagert werden, damit sie sich an Temperatur beziehungsweise Luftfeuchtigkeit angleichen können. Die nötigen Dehnungsfugen können unter den Sockelleisten versteckt werden. Das verhindert später unerwünschte Fugenbildung an anderen Stellen. Des Weiteren ist es wichtig, sich bei der Vorbereitung des Bodens genau an die Herstellerangaben zu halten, da ansonsten der Garantieanspruch erlöschen könnte.