Elektronische Handwerkzeuge sind heutzutage unverzichtbar, um komplexere Aufgaben im Haushalt und im Handwerk zu erledigen. Sie produzieren im Normalfall wesentlich akkuratere und schnellere Resultate, als ihre analogen Vorgänger – allerdings sind sie auch wesentlich mehr Risiken ausgesetzt, die zu ihrer Beschädigung oder sogar zu einem Defekt führen können. Idealerweise sollte an dieser Stelle immer geschaut werden, ob Dinge repariert oder Teile zumindest ersetzt werden können. Aber bei elektronischen Gerätschaften ist das immer so eine Sache für sich, denn die Handhabung von Strom ist für Laien etwas, das eigentlich vermieden werden sollte. Die Gefahr einer Verletzung – im schlimmsten Fall fatal – ist hier immer gegeben. Es gibt allerdings einige Werkzeuge, da lohnt sich ein zweites Mal Draufschauen dennoch.
Nicht jedes Werkzeug bietet sich zur Reparatur an
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von elektronischen Handwerkszeugen: solche mit und austauschbaren Kleinteilen – und solche ohne. Zu den ersteren gehören größere Werkzeuge wie Bohr- oder Schleifmaschinen, Sägen und ähnliches. Hierbei können oft nur kleine Teile wie Kohlebürsten oder Schalter ausgetauscht werden. Werkzeuge ohne austauschbare Teile sind solche wie Schweißgeräte, Lötkolben oder Messgeräte – und andere spannende Geräte die häufig bei beispielsweise Elektronikern im Werkzeugkasten zu finden sind.
Obwohl Werkzeuge mit austauschbaren Teilen leichter zu reparieren sind, kann der Vorgang trotzdem kompliziert werden. Oft ist es schwierig, die genauen und passenden Ersatzteile zu finden. Viele Hersteller bieten zwar einen eigenen Reparaturservice, aber nicht zwingend einen Shop für Einzelteile an. Besonders wenn komplexere und einzigartige Teile des Werkzeugs defekt sind, kann es an dieser Stelle einfacher und kosteneffektiver sein, das Werkzeug entweder direkt zu ersetzen (sollte es bereits älter sein und viele Gebrauchsspuren aufweisen), oder den zuvor genannten Service nutzen. An dieser Stelle die kurze Bemerkung, dass so lange noch eine aktive Garantie auf dem Werkzeug vorhanden ist, diese Reparatur kostenfrei sein sollte – und ein eigenes Herumhantieren jede Garantie zunichtemacht.
Bei Werkzeugen ohne austauschbare Teile ist es im Vornherein bereits schwieriger, eine Reparatur anzugehen, da sowohl der Zugang als auch die Diagnose des Defekts drastisch erschwert ist. Besonders bei sehr spezialisierten Werkzeugen kann es oft direkt günstiger sein, das Werkzeug zu ersetzen, da eine Reparatur die Kosten höchstwahrscheinlich übertrifft.
Auf den Grad des Defekts kommt es an
In einigen Fällen können elektronische Handwerkzeuge jedoch erfolgreich repariert werden – ganz besonders dann, wenn es sich um kleinere und einfache Defekte wie gebrochene Kabel, lose Verbindungen oder ausgetauschte Sicherungen handelt. Wenn Sie sich jedoch an eine Reparatur wagen, stellen Sie sicher, dass Sie alle Sicherheitsvorkehrungen im Vornherein getroffen haben – es sollte niemals ein aktiver Stromfluss herrschen. Spannungsmessgeräte können hier Abhilfe schaffen, wenn Sie sich unsicher sind. Die meisten Anweisungen bieten außerdem zu beachtende Sicherheitsrichtlinien. Sollten Sie Ihre nicht mehr parat haben, ist fast jede Marke und jedes Modell mittlerweile online zu finden. Sie sollten obendrein sicherstellen, dass Sie die richtigen Werkzeuge zur Hand haben. Oftmals gibt es spezialisierte Modelle, die von Marken eigens herstellt und genutzt werden. Wägen Sie also auch vorher ab, ob Sie alles haben, was Sie benötigen – oder ob Sie zusätzliche Anschaffungskosten haben werden.
Bitte nur mit ausreichendem Fachwissen an die Sache herangehen!
Wie oben schon erwähnt – und jedem klar: Das Arbeiten mit Strom ist immer eine Gefahrensache und defekte oder beschädigt, aber auch falsch reparierte Elektrowerkzeuge können wahnsinnig gefährlich sein und wir raten daher dringlichst davon ab, Eigenreparaturen vorzunehmen, die das eigene Fachwissen übersteigen.
Stromschläge und Brände sind hierbei die häufigsten und wahrscheinlichsten Gefahren. Elektrische Werkzeuge haben oft hohe Spannungen und können bei unsachgemäßer Handhabung oder Reparatur gefährlich sein. Unzureichende oder beschädigte und nicht wieder vollständig geschlossene Isolierungen sorgen für einen offenen Stromkreis, der zu Verletzungen oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen kann; Kurzschlüsse, Überlastungen, Hitze- und Brandentwicklung.
Eine nicht korrekt ausgeführte Reparatur kann das Gerät allerdings auch noch weiter schädigen. Risse oder Brüche im Gehäuse können das Werkzeug am Ende gänzlich unbrauchbar machen, was eine wesentlich umfangreichere Reparatur, oder ein direktes Entsorgen mit sich zieht. So oder so, Sie verlieren jegliche Garantie des Herstellers. Werden die Defekte des Werkzeugs fehlerhaft ausgebessert, besteht außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht mehr wie vorgeschrieben und gedacht funktioniert. Vor allem Sicherheitsfunktionen! Und ist eine Reparatur es wirklich wert, wenn der Not-Stopp bei einer Kreissäge nicht mehr sichergestellt und aktiviert werden kann?
In der Lage zu sein, kleinere Defekte und Brüche zuhause selbst beheben zu können, ist wahnsinnig viel wert. Wenn es aber zu komplexeren Dingen kommt, horchen Sie vorher in sich hinein. Sind Sie unsicher? Holen Sie einen qualifizierten Fachmann dazu.