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Die Wohnungstür sichern – verschiedene Möglichkeiten

Die Wohnungstür vor Einbruch sichern
© Jürgen Fälchle / stock.adobe.com

Auch wenn die Zahl der Einbrüche in der warmen Jahreszeit zurückgeht, ist eine optimale Sicherung von Haus- und Wohnungstüren wichtig. Eine Tür in der entsprechenden Widerstandsklasse RC2 oder RC3 ist die Basis. Mit Zusatzschlössern, einem hochwertigen Schließzylinder und Riegeln kann die Wohnungstür so gesichert werden, dass ein Einbruch aufgrund des hohen Aufwandes nahezu ausgeschlossen ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sicheres Schloss oder Schließsystem einbauen.
  • Zusätzliche Schlösser und Riegel von innen anbringen.
  • Montage vom Fachmann durchführen lassen.
  • Wohnungstür auch bei kurzfristigem Verlassen der Wohnung abschließen.

Ein Sicherheits-Schließzylinder als Basis

Die Wohnungstür muss stabil sein und mindestens die Widerstandsklasse RC2 aufweisen. Denn die sichersten Schlösser schützen nicht vor Einbruch, wenn die Tür mit geringem Kraftaufwand in kurzer Zeit aufgehebelt werden kann. Neben der Tür spielt das Hauptschloss, also der Schließzylinder, eine wesentliche Rolle. Hier sollten nur Sicherheitszylinder oder alternativ ein sicheres Schließsystem in Frage kommen.
Bei Haus- und Wohnungstüren sollte auf Glaseinsätze verzichtet werden. Sie bringen zwar Licht in den Flur, sind aber gefährlich, wenn es sich nicht um bruchsicheres Sicherheitsglas handelt. Das beste Schloss schützt nicht vor Wohnungseinbrüchen, wenn der Einbrecher durch die verschlossene Tür eindringen und sich durch ein Glaselement leicht Zugang verschaffen kann.

Aushebesicherungen, Sperrschlösser und Riegel als Zusatzsicherung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wohnungstür von innen zusätzlich zu sichern. Sehr gut geeignet sind Aushebesicherungen, auch Bandseitensicherungen genannt. Diese Sicherung verhindert, dass ein potenzieller Einbrecher die Tür ohne großen Aufwand aus den Angeln heben und in die Wohnung eindringen kann.
Eine weitere Möglichkeit zur Sicherung der Wohnungstür sind Riegel. Hier kommen vor allem Schieberiegel zum Einsatz, die bei Anwesenheit in der Wohnung von innen verriegelt werden. Ist niemand zu Hause, ist der Riegel offen und bietet somit keinen Schutz vor Einbrüchen in Zeiträumen der Abwesenheit.
Schutzbeschläge hingegen bieten einen wirksamen Einbruchschutz. Auch ein zweites Schloss, für das allerdings ein zweiter Schlüssel benötigt wird, verringert das Interesse eines Einbrechers an der Wohnung. Grundsätzlich sind alle Sicherungen, die mehr als 3 Minuten zum Öffnen benötigen, ein guter Einbruchschutz für Wohnungstüren.

Türschloss selbst auswechseln oder auswechseln lassen?

Der Schlüsseldienst in der Nähe ist die erste Anlaufstelle für eine Beratung. Neben seiner Beratungskompetenz ist er auch der richtige Ansprechpartner für den Einbau von Zusatzschlössern an Wohnungstüren. Eigeninitiative ist nicht nur aus versicherungsrechtlichen, sondern auch aus sicherheitstechnischen Gründen nicht angebracht. Ein Fachmann erkennt die Schwachstellen an der Wohnungstür und empfiehlt, mit welchen Zusatzsicherungen und Schlössern das Problem behoben werden kann.
Bei einer Nachrüstung auf eigene Faust gibt es keine Garantie, dass das neue Schloss funktioniert und Einbrecher wirklich fernhält. Ein weiterer Punkt ist die Versicherung, die im Falle eines Einbruchs zahlt, wenn die Wohnungstür ordnungsgemäß gesichert und verschlossen war. Nach einem Einbruch will die Versicherung wissen, welches Schloss eingebaut wurde und wer es montiert hat. Schon aus diesem Grund sollten Mieter und Vermieter einen Fachmann zu Rate ziehen und nicht selbst Hand anlegen.

Darf ein Mieter Zusatzschlösser an der Wohnungstür anbringen?

In einer Mietwohnung ist die Sicherung der Tür gegen Einbruch nicht so einfach. Da die Wohnungstür und der Türrahmen nicht beschädigt werden dürfen, scheidet das Anbringen von Riegeln, Aushebesicherungen, Sperrschlössern oder Zusatzschlössern mit Schlüssel aus. Um die eigene Sicherheit zu erhöhen, ist es notwendig, mit dem Vermieter Rücksprache zu halten und ihn um eine zusätzliche Sicherung der Wohnungstür zu bitten. In den meisten Fällen wird der Vermieter zustimmen.
Bei Eigenleistung ohne Genehmigung kann der Vermieter nach dem Auszug die hinterlegte Mietkaution einbehalten. Die Begründung dafür lautet „Beschädigung der Mietsache“. Wer sich unsicher fühlt und zur Miete wohnt, sucht am besten das Gespräch mit dem Vermieter und legt ihm gute Gründe für eine zusätzliche Sicherung der Wohnungstür vor. Vor allem in Städten und in einbruchsgefährdeten Regionen stimmen Vermieter mehrheitlich problemlos zu und übernehmen im besten Fall die Kosten für die Türsicherung.

Die beste Türsicherung schützt nur bei Nutzung

Eine Wohnungstür kann fünf oder mehr Schlösser haben, die keinen Einbruchschutz bieten, wenn sie aus Bequemlichkeit oder aus Unachtsamkeit nicht benutzt werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, zusätzliche Schlösser zu wählen, die sicher und einfach zu bedienen sind. Andernfalls haben Einbrecher leichtes Spiel und können die Wohnungstür ohne großen Zeit- und Kraftaufwand aufbrechen.

Fazit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wohnungstür gegen Einbruch zu sichern. Geht es um den Einbruchschutz bei Anwesenheit, ist ein von innen angebrachter Riegel eine sinnvolle Variante. Soll die Sicherheit bei Abwesenheit erhöht werden, sind ein zweites Sicherheitsschloss, Aushebesicherungen und auch Sperrschlösser sowie robuste Schutzbeschläge an der Wohnungstür gute Lösungen.