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Hauswasserwerk – Nutzen, Kosten & Installation im Überblick

Wasserhähne für Brauchwasser
Für die Bewässerung eines großen Gartens lohnt sich ein Hauswasserwerk zur Förderung von Brauchwasser in jedem Fall | Foto: heiko119 / depositphotos.com

Die Nutzung alternativer Wasserquellen erfreut sich in Deutschland in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Dafür gibt es eine Menge verschiedener Gründe. Da wäre zum Beispiel der Umstand, dass Trinkwasser in Deutschland vergleichsweise teuer in der Nutzung ist. Die hohe Qualität des Trinkwassers, aber auch der hohen Kosten der Infrastruktur des Wassernetztes tragen dazu bei.

Doch abseits der Kostenfrage ist die Nutzung von Trinkwasser in vielen Bereichen des Haushalts inzwischen auch eine Frage des Umweltgedankens. Denn viele tun sich schwer damit, gut aufbereitetes Trinkwasser in die Toilette zu spülen oder zum Befüllen eines Gartenpools zu verwenden. Stellt sich die Frage nach möglichen Alternativen. Eine solche ist die Förderung von Wasser beispielsweise aus einem eigenen Brunnen, aus selbst angelegten Regenspeichern oder auch aus Seen und Bächen.

Wer nun in den nächsten Baumarkt fährt oder sich einmal in Ruhe im Internet umsieht, wird schnell feststellen, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, solches Brauchwasser zu fördern und zu nutzen. Brauchwasser unterscheidet sich dabei von Trinkwasser insofern, als das es eben nicht den Reinheitsgrad von Trinkwasser hat. Es ist aber – zum Beispiel durch Filtertechnologie in den jeweiligen Fördermaschinen – soweit gereinigt, dass es gefahrlos für den Einsatz im Haushalt geeignet ist.

Was ist ein Hauswasserwerk?

Es gibt verschiedene Quellen für Brauchwasser und verschiedene Möglichkeiten, dieses Brauchwasser zu fördern. Je nach geplanter Nutzung haben die verschiedenen Fördergeräte ihre Vor- und Nachteile. Dass die Förderung und Nutzung von Brauchwasser im eigenen Haushalt absolut sinnvoll sein kann, zeigen einige Statistiken. So wurde im Jahr 2018 in deutschen Haushalten statistisch betrachtet beispielsweise 27 % des genutzten Trinkwassers nur für die Toilettenspülung verwendet. Weitere 6 % für die Reinigung und Pflege des eigenen Autos sowie für die Gartenbewässerung. Das allein zeigt schon, wie hoch das Einsparpotenzial im Bereich Trinkwasser ist, wenn man konsequent auf die Nutzung von Brauchwasser umsteigt.

Eine der besten Möglichkeiten für die Nutzung von Brauchwasser stellt das klassische Hauswasserwerk dar. Hierbei handelt es sich um ein Gerät, das über einen Druckkessel für die Bevorratung von Wasser und über einen Bereich mit einem Gasgemisch zur Messung der vorhandenen Wassermenge verfügt. Verbunden ist das Ganze mit einer Pumpe oder eben mit dem regulären Wasseranschluss, um das Hauswasserwerk mit neuem Wasser zu versorgen.

Wozu benötige ich ein Hauswasserwerk?

Es gibt verschiedene Situationen, in denen ein Hauswasserwerk benötigt wird. Wer beispielsweise etwas abgelegener wohnt, hat zuweilen Probleme mit dem Wasserdruck auf der öffentlichen Leitung. Gerade in Stoßzeiten, wenn viele Personen im selben Haushalt gleichzeitig die Wasserversorgung benötigen, kann es da schon mal zu erheblichen Druckabfällen kommen. Um hier für einen gleichbleibend hohen Druck zu sorgen, können Sie ein Hauswasserwerk an der Stelle, an der das Wasser ins Haus geliefert wird, dazwischenschalten.

Die weitaus häufigere Nutzungsart für Wasserwerke ist die Verwendung von Brauchwasser für den eigenen Haushalt. Hier gibt es verschiedene Quellen. Die am häufigsten genutzten Varianten sind der eigene Brunnen oder ein Lager für Regenwasser. In beiden Fällen wird das Hauswasserwerk so aufgestellt, dass es über die integrierte Pumpe leicht mit dem Wasser aus der Quelle versorgt werden kann. Ein Hauswasserwerk kann dabei verschiedene Aufgaben erfüllen:

  • Bewässerung eines großen Gartens oder regelmäßiges Neubefüllen eines großen Pools
  • Zur Toilettenspülung im privaten Haushalt oder in einer Gartenlaube
  • Zur Wasserversorgung von Haushaltsgeräten wie einer Waschmaschine beispielsweise
  • Zur Reinigung des eigenen PKW
  • Zum Anschluss an einen Hochdruckreiniger zur Reinigung von Fassaden, Böden, Terrassendächern und anderen Flächen im Außenbereich

Ein Hauswasserwerk wird vor allem dann zum Einsatz gebracht, wenn es darum geht, einen gleichbleibend hohen Druck auf der Wasserleitung sicherzustellen.

Wie funktioniert ein Hauswasserwerk?

Das Hauswasserwerk speichert Wasser in dem Kessel. Dabei dehnt sich der Bereich, in dem das Wasser gespeichert wird, aus. Das Wasser drückt auf die Membrane, die den Wasserspeicher von dem Bereich mit dem Gasgemisch trennt und presst so das Gasgemisch zusammen. Wenn hier ein gewisser Druck erreicht ist, schaltet die Förderung des Hauswasserwerkes ab. Wird nun Wasser entnommen, springt die Pumpe des Hauswasserwerkes erst wieder an, wenn der Mindestdruck im Gasbereich unterschritten wird.

Dadurch wird sichergestellt, dass sofort bei Beginn der Wasserentnahme optimaler Druck auf der Leitung vorhanden ist und dieser konstant und gleichbleibend geliefert werden kann. Außerdem muss die Pumpe aufgrund des Wasserspeichers nicht bei jeder kleinen Wasserentnahme anspringen, da hier zuerst der Wasserspeicher ein Stück weit genutzt und geleert werden kann.

Worauf gilt es bei der Auswahl des richtigen Hauswasserwerks zu achten?

Rund 43 Prozent aller deutschen Haushalte leben im Eigenheim. Ein großer Anteil davon in einem Einfamilienhaus – oftmals mit einem kleinen oder größeren Garten. Gerade die Bereiche Gartenpflege und eben die Nutzung der Toilette sind die Nutzungsarten, bei denen Trinkwasser gut durch Brauchwasser ersetzt werden kann. Je nach Größe des Haushalts macht es dabei Sinn, auf gewisse Kriterien bei der Auswahl des richtigen Hauswasserwerkes zu achten.

Da wäre beispielsweise die Fördermenge. Diese liegt bei den meisten gängigen Hauswasserwerken zwischen 3.000 Liter pro Stunde und 7.000 Liter pro Stunde bei besonders leistungsfähigen Modellen. Je mehr Wasser verbraucht wird, desto höher muss natürlich dieser Wert ausgelegt sein.

Ein anderer wichtiger Faktor ist der Druck, mit dem gearbeitet wird. Wird das Hauswasserwerk nur für die Gartenpflege und die Toilettenspülung benötigt, reicht oftmals ein Wert von 4 Bar aus. Soll die gesamte Wasserversorgung des Hauses mit dem Hauswasserwerk sichergestellt werden, muss der Druck höher ausgelegt sein. Vor allem, wenn der Haushalt mehr als zwei Personen zählt. Gleiches gilt für die Leistung in Watt. In solchen Fällen sollten mindestens 5 Bar Druck bei 1.200 Watt Leistung erreicht werden.

Schon gewusst?

Der enthaltene Speicher liegt bei den meisten Modellen bei rund 20 Liter. Es gibt allerdings auch Hauswasserwerke, die mit einem deutlich größeren Speicher daherkommen. Je größer der Speicher, desto seltener springt die Pumpe an und desto geringer ist der Verschleiß an der Pumpe und am Hauswasserwerk selbst.

Welche Alternativen gibt es zum Hauswasserwerk?

Das Hauswasserwerk hat durch den enthaltenen Speicher gerade bei der kurzzeitigen Entnahme von Wasser einen entscheidenden Vorteil zu den beiden Alternativen am Markt. Wer allerdings diesen nicht benötigt, kann auch bequem auf

zurückgreifen.

Beide verfügen nicht über einen eigenen Speicher, allerdings gibt es zwischen der Pumpe und dem Hauswasserautomaten einen entscheidenden Unterschied. Die Pumpe pumpt Wasser, solange sie eingeschaltet ist. Wird die Entnahmestelle an der Pumpe verschlossen, während sie eingeschaltet ist, kann das zu erheblichen Schäden führen. Sie ist also nur für den direkten Einsatz – in der Regel für die Gartenbewässerung – geeignet.

Ein Hauswasserwerk schaltet sich automatisch ab, wenn an der Entnahmestelle kein Wasser mehr gezogen wird. Damit kann auch das Hauswasserwerk im Haushalt genutzt werden. Da hier aber kein Wassertank vorhanden ist, schaltet sich das Hauswasserwerk bei jeder kleinen Wasserentnahme sofort voll ein. Das führt zu einem deutlich höheren Stromverbrauch und einem schnelleren Verschleiß des Gerätes.

Fazit

Ein Hauswasserwerk ist eine wunderbare Möglichkeit, die Nutzung von Trinkwasser in einigen Bereichen im Haushalt durch Brauchwassernutzung zu ersetzen. Wichtig ist dafür, dass das Hauswasserwerk einen Filter aufweisen kann oder ein solcher vor dem Zugang zum Hauswasserwerk vormontiert wird.