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Tauchpumpen für Zisternen – auf was kommt es an?

Regenwasserzisternen
Foto: ejkrouse / depositphotos.com

Die eigene Zisterne ist eine hervorragende Möglichkeit, Wasserkosten einzusparen und ganz nebenbei der Umwelt noch etwas Gutes zu tun. Denn durch die Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser sinkt Ihr Verbrauch an Trinkwasser teilweise erheblich.

Das Umwelt Bundesamt weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass ein Vier-Personen-Haushalt durch die Nutzung von Regenwasser im Jahr bis zu 40 Kubikmeter Trinkwasser einsparen kann. Wenn Sie das Regenwasser auch für die Versorgung der Waschmaschine verwenden, sogar bis zu 60 Kubikmeter. Das entspricht einem Ersparnis von etwa 160 – 200 Euro im Jahr.

Tipp

In manchen Kommunen wird bei der Nutzung einer Zisterne die Abwassergebühr reduziert, weil das Regenwasser in dem Fall nicht mehr über die Kanalisation abgeleitet werden muss, sondern in Ihre Zisterne abfließt. Das kann die Ersparnisse auf bis zu 300 Euro im Jahr steigern.

Welche Anforderungen muss eine Zisternenpumpe erfüllen?

Bleibt die Frage, welche Pumpe am besten geeignet ist, um das Wasser aus Ihrer Zisterne zu fördern und so für Sie wieder brauchbar zu machen. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten von Pumpen:

  • der Saugpumpe
  • der Tauchdruckpumpe

Zuweilen liest man in dem Zusammenhang auch von der klassischen Tauchpumpe für die Zisterne. Das stimmt so nicht ganz, da eine einfache Tauchpumpe lediglich für die Entwässerung eines Bereichs vorgesehen ist. Die Tauchpumpe fördert vorhandenes Wasser mit sehr hoher Geschwindigkeit, bis das vorhandene Wasser nicht mehr zum Abpumpen ausreicht. Eine Tauchdruckpumpe hingegen kann auf die perfekte Fördermenge, die richtige Förderhöhe und den passenden Druck eingestellt werden.

Die Saugpumpe

Die Saugpumpe besteht aus einer Pumpeneinheit, die außerhalb der Zisterne aufgestellt wird, und einem Schlauch, der in die Zisterne eingeführt wird. Hier saugt die Pumpeneinheit von außerhalb des Wassers aus der Zisterne an. Wichtig ist dafür, dass zwischen der Wasseroberfläche und der höchsten Entnahmestelle nicht mehr als 8 Meter liegen.

Bei einer Zisterne, die nicht zu tief unter der Erde eingelassen wurde und deren Wasser nur für die Gartenbewässerung genutzt wird, reicht so eine Saugpumpe sogar aus. Allerdings bringt sie auch einige Nachteile mit. So muss der Aufstellplatz ganzjährig frostfrei sein. Dazu kommt, dass sie vergleichsweise laut im Betrieb ist im Vergleich zur Tauchdruckpumpe. Außerdem kann eine Saugpumpe nur mit einer Entnahmestelle betrieben werden. Sobald mehrere Entnahmestellen angeschlossen werden sollen, ist die Saugpumpe bereits ungeeignet.

Die Tauchdruckpumpe

Diese Variante ist gemeint, wenn von einer Tauchpumpe für eine Zisterne die Rede ist. Dabei ist die Tauchdruckpumpe in der Regel die erste Wahl, wenn es um die richtige Pumpe für eine Zisterne geht. Denn sie fördert das Wasser so gut wie geräuschlos aus der Zisterne. Außerdem kann sie bei aufgrund der Tatsache, dass die Pumpe hier schon im Wasser ist und keine Kraft für das Ansaugen des Wassers aufgebracht werden muss, auch für größere Förderhöhen eingesetzt werden.

Vor allem, wenn Sie mit dem Regenwasser mehr tun möchten, als nur Ihren Garten zu bewässern, ist eine Tauchdruckpumpe die beste Wahl. Wenn Sie beispielsweise die Pumpe an einen Wasserkreislauf anschließen möchten, um damit die Waschmaschine und die Toilettenspülung zu versorgen, und zusätzlich noch eine Entnahmestelle für einen Gartenschlauch benötigen, stößt eine Saugpumpe schnell an ihre Grenzen.

Doch auch bei der Auswahl der richtigen Tauchdruckpumpe sollten Sie einige Punkte beachten. So spielen hier die:

  • Tauchtiefe
  • Förderhöhe
  • Förderdruck
  • Fördermenge

Eine wichtige Rolle. Wir zeigen in der Folge kurz auf, was diese Begriffe konkret zu bedeuten haben.

Die Tauchtiefe

Damit ist die maximale Tiefe gemeint, die eine Tauchdruckpumpe ins Wasser eingelassen werden darf. Gemessen wird diese von der Wasseroberfläche bis zur Oberkante der Pumpe. Experten raten hier Modelle zu kaufen, die mit einer Tauchtiefe zwischen 5 und 7 Metern gut klarkommen. Nur die wenigsten Zisternen haben mehr Tiefgang.

Die Förderhöhe

Die Förderhöhe spielt eine wichtige Rolle, wenn Ihre Zisterne tiefer unter der Erde liegt oder Sie Entnahmestellen haben, die nicht ebenerdig sind. Je mehr Meter überbrückt werden müssen, desto wichtiger ist es, beim Kauf der Pumpe genau auf die maximale Förderhöhe zu achten.

Je höher die mögliche Förderhöhe ist, desto hochwertiger und hochpreisiger ist in aller Regel auch die Pumpe selbst. Deshalb ist es sinnvoll, beim Kauf einer Tauchdruckpumpe vorher zu prüfen, welche maximale Förderhöhe Sie tatsächlich brauchen und den Kauf dann an diesem Wert zu orientieren. Wenn Sie eine tiefe Zisterne besitzen, ist allerdings auch das kein Problem. Hochwertige Tauchdruckpumpen kommen mit Förderhöhen von 40 Metern und mehr klar.

Der Förderdruck

Der Förderdruck steht im direkten Zusammenhang mit der Förderhöhe. Daher sollten Sie beim Kauf einer Tauchdruckpumpe auch darauf achten, dass diese zusammenpassen. Eine Pumpe mit einer maximalen Förderhöhe von 10 Metern muss über einen Förderdruck von mindestens 1 bar verfügen. Bei einer maximalen Förderhöhe von 50 Metern müssen es 5 bar sein.

Doch der Förderdruck spielt noch eine andere Rolle. So brauchen Sie vor allem bei der Nutzung von Regenwasser für Bereiche, in denen Sie einen gleichmäßig hohen Druck auf der Wasserleitung benötigen eine Pumpe mit einer guten und konstanten Förderdruckleistung. Wenn Sie beispielsweise regelmäßig einen Hochdruckreiniger an Ihre Pumpe anschließen oder diese eben mit einer Waschmaschine oder der Toilettenspülung verbinden möchten.

In solchen Fällen empfiehlt es sich, ein Hauswasserwerk dazwischen zu schalten. Denn ein solches verfügt über einen internen Wasserspeicher. Die Tauchpumpe wird dann genutzt, um den Wasserspeicher des Hauswasserwerkes zu befüllen. Die im Hauswasserwerk integrierte Pumpe hingegen wird genutzt, um das Wasser aus dem Speicher an den Wasserkreislauf weiterzugeben. Mit einem ausreichend hohen Wasserspeicher erzielen Sie hier auf jeden Fall einen konstanten Wasserdruck.

Die Fördermenge

Die Fördermenge zeigt lediglich an, wie viel Wasser hier in einer bestimmten Zeit gefördert werden kann. Dabei stellt sich allein die Frage, wie viel Wasser Sie tatsächlich benötigen und in welchen zeitlichen Abständen dieses zur Verfügung stehen muss. Die Fördermenge bei den meisten Pumpen liegt im Bereich zwischen 2.500 und 7.000 Litern in der Stunde. Da hier schon der kleinere Wert für die allermeisten Haushalte problemlos ausreicht, ist dieser Faktor bei der Auswahl Ihrer Tauchdruckpumpe nicht ganz so wichtig.

Tipp

Wenn Sie eine Tauchdruckpumpe nutzen, sollten Sie ein Modell mit Schwimmerschalter wählen. Dieser Schwimmerschalter schwimmt auf dem Wasser und enthält einen Notfallmechanismus für die Tauchdruckpumpe. Sackt der Schwimmer nämlich ab, weil kein Wasser mehr in der Zisterne ist, schaltet die Pumpe sich automatisch aus. So wird die Pumpe vor Trockenlauf und Überhitzung bewahrt. Beginnt der Schwimmer wieder zu schwimmen, schaltet die Pumpe sich automatisch wieder ein.

Wie schließe ich eine Zisternenpumpe richtig an

Wenn Sie eine Tauchdruckpumpe nutzen, schließen Sie einen Schlauch an die Pumpe an, lassen die Pumpe in die Zisterne ab und sorgen für die notwendige Stromversorgung. Anschließend schließen Sie den Schlauch an den Wasserkreislauf an, den Sie bedienen möchten oder an eine entsprechende Entnahmestelle. Sobald hier Wasser gezogen wird, nimmt die Tauchdruckpumpe ihre Arbeit auf. Dafür ist es allerdings wichtig, dass Sie sich für eine Tauchdruckpumpe mit Druckschalter entscheiden. Denn nur diese Variante erkennt anhand des Wasserdrucks auf der Leitung, dass aktuell kein Wasser abgenommen wird und sie das Pumpen daher einstellen kann.

Zisternenpumpe im Winter – Was gibt es zu beachten?

Nutzen Sie eine Saugpumpe, müssen Sie diese an einem frostfreien Platz aufstellen. Andernfalls wird die Pumpe Schaden nehmen. Tauchdruckpumpen haben dabei den Vorteil, dass sie tief unter Wasser agieren. Sie sind von vornherein frostfrei untergebracht – vorausgesetzt es handelt sich um eine unterirdische Zisterne mit mindestens 2 Metern Tiefgang. In diesem Fall brauchen Sie auch im Winter gar nichts zu unternehmen, da Sie damit bereits deutlich unter der Frostgrenze angekommen sind.

Fazit

Wenn Sie die passende Pumpe für Ihre Zisterne suchen, ist eine Tauchdruckpumpe in der Regel die beste Wahl. Bei der Auswahl der jeweiligen Pumpe sollten Sie vor allem darauf achten, dass die Förderhöhe und der Förderdruck zu der Art und Weise, wie Sie Ihre Zisternenpumpe nutzen möchten, passt.