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Arten, DIN-Normen & Material: Kleine Fachkunde zum Thema Schrauben

Schrauben und Muttern
Foto: VadimVasenin / depositphotos.com

Schrauben sind im Alltag von Heim- und Handwerkern unerlässlich. Es gibt sie in verschiedenen Formen, Längen, mit unterschiedlichem Gewinde, für verschiedene Materialien und aus diversen Zusammensetzungen. Kaum jemand macht sich beim Anblick einer Schraube über ihre Produktion und ihre Normen Gedanken. Dabei ist die Schraube weitaus interessanter als oft geglaubt.

Schrauben müssen nämlich besondere Anforderungen erfüllen. Durch die so genannten DIN-Normen findet eine Normierung der Schrauben statt. Senkschrauben mit Innensechskant sind z.B. der DIN 7991 zuzuordnen. Sie schließen mit dem Werkstück bündig ab. Diese Art der Verschraubung ist vorwiegend im Möbelbau beliebt. Neben Senkschrauben gibt es zahlreiche weitere Schraubenarten mit bestimmten DIN- oder ISO-Normen.

Zudem unterscheiden sich die Köpfe der Schrauben maßgeblich voneinander. Neben diesen Faktoren bestimmt auch der Nutzen des vorliegenden Werkstückes die Bauweise der Schraube. In der folgenden Schraubenkunde erhalten Heimwerker und Interessierte einen umfassenden Überblick über das praktischste Bindeglied der Welt.

Der große Überblick: Diese Schraubenarten gibt es

Tagtäglich kommen neue Produkte auf den Markt. Ihre Bauweise wird immer komplexer, sodass sich viele Dinge aus zahllosen Einzelteilen zusammensetzen. Möbel sind dafür ein sehr gutes Beispiel. Sie bestehen aus mehreren Brettern, Griffen, Schiebevorrichtungen und optischen Elementen. Für den richtigen Halt sorgen Schrauben. Mittlerweile erhalten Käufer diese Arten von Schrauben:

  • Blechschrauben
  • Holzschrauben
  • Metallschrauben
  • Universalschrauben

Innerhalb jeder Kategorie gibt es weitere Schraubenarten, die wiederum spezielle Bauformen im Kopfbereich aufweisen und demzufolge für bestimmte Aufgaben und Produkte geeignet sind. Diese nachstehenden Kopfarten sind bei Schrauben vorzufinden:

  • Halbrundkopf
  • Trompetenkopf
  • Senkfräskopf
  • Sechskantkopf
  • Zierkopf
  • Zylinderkopf
  • Senkkopf
  • Funktionskopf
  • Linsensenkkopf
  • Funktionskopf
  • Tellerkopf
  • Flachrundkopf

Seit einigen Jahren gehören Schrauben mit integriertem Senkkopf zu den am häufigsten eingesetzten Schraubenarten. Der Kopf versenkt sich gänzlich im Material. Dadurch minimiert sich die Verletzungsgefahr erheblich. Schrauben mit Senkkopf können – ebenso wie die bereits genannten Schraubenarten – unterschiedliche Längen, Durchmesser und sogar Materialien aufweisen.

Mit der Form der Senkkopf-Schraube ist jene der Linsenkopf-Schraube vergleichbar. Sie schließt beim Eindrehen ebenso mit der Oberfläche des Materials ab. Im Unterschied zum klassischen Senkkopf sehen Heimwerker eine minimale Anhebung oberhalb der Kopffläche. Das grenzt den Linsenkopf eindeutig vom Senkkopf ab.

Tatsächlich sind auch Schrauben ohne Kopf erwerbbar. Zu ihnen gehören zum Beispiel Gewindestangen. Gewindestangen erfordern keinen Kopf. Gleiches trifft auf Stockschrauben und Schaftschrauben zu. Während Schaftschrauben überwiegend im Modellbau Verwendung finden, ermöglicht der Zwei-Gewinde-Korpus der Stockschraube einen Einsatz im Sanitärbereich.

Wichtig: Je nach Schraubenart benötigen Heimwerker unterschiedliche Bits zum Schrauben. Ein multifunktionaler Schraubendreher kommt häufig bereits mit einem magnetischen Aufsatz nach Hause. Dieser bietet sich für den schnellen Wechsel von Bits an. So können Heimwerker neben Kreuz- und Kreuzschlitz-Bits auch Torx einsetzen.

Heutzutage ist ein gutes Bit-Set unerlässlich. Alternativ dazu empfiehlt sich der Kauf von Schraubendreher-Sets. Sie enthalten ebenso die gängigsten Verbindungsstücke für die gängigen Schraubenantriebe. Bei speziellen Schraubenantrieben müssen sich Heimwerker jedoch bestimmte Bits zulegen.

Die typischsten Schraubenantriebe

Schraubenantriebe sind ein wichtiges Thema. In ihnen findet der Schraubendreher, der Akkuschrauber oder ein anderes Werkzeug genügend Halt. Passt der Schraubenantrieb zum Aufsatz des Schraubendrehers, geht die Arbeit ganz schnell.

Diese Schraubenantriebe sind in Deutschland erhältlich:

  • Schlitz
  • Kreuzschlitz
  • Pozidriv-Schrauben
  • Philips-Kreuzschlitzschraubenantrieb
  • Außensechskant-Antrieb
  • Sechskantantrieb
  • Sechsrundantrieb
  • Innensechsrund- und Außensechsrundantrieb
  • Torx-Plus-Antrieb und Torx-TR-Antrieb
  • Mortorq

Senkschrauben mit Innensechskant sind beim Schrauben sehr griffig. Im Gegensatz zum Schlitz-Antrieb rutschen Heimwerker nicht ab. Zudem hat die Schraube ein entsprechendes Volumen und ist aufgrund der Verarbeitung nahezu unkaputtbar. Die Schraube ist perfekt für die Möbelmontage geeignet. Sie bildet einen bündigen Abschluss, hat eine entsprechende Optik und bringt ein hohes Maß an Qualität ein.

Aufgepasst: Bei Kreuzschlitz-Schrauben sollte unbedingt ein Kreuz-Bit oder ein Kreuzschlitzschraubendreher in der richtigen Größe vorhanden sein. Mit einem Schlitzschraubendreher besteht die Gefahr des Abrutschens. Der Schraubantrieb verformt sich, die Schraube lässt sich nicht herausdrehen. Spezial-Bits ermöglichen das Herausschrauben bei defekten Köpfen.

DIN-Normen bei Schrauben

Erfüllen Schrauben bestimmte Anforderungen, gelten sie als sicher, zukunftsorientiert und als wirtschaftlich brauchbar. Diese Anforderungen legt das Deutsche Institut für Normung e.V. fest. Seine Abkürzung, DIN, ist den meisten Menschen geläufig. In Deutschland unterliegt nahezu alles einer oder mehreren DIN-Normen.

Dabei haben Hersteller gewisse Möglichkeiten, bei der Gestaltung neuer Normen mitzuwirken. Schließlich hängt die Vergabe einer DIN-Norm von produzierenden Unternehmen diverser Branchen und dem Nutzwert der Normierung ab. Bei Übereinstimmung der Ansichten kommt es zu einer neuen DIN-Norm. In der Folge bringt DIN die neue Norm in den Umlauf. Sie hat branchenweit Gültigkeit.

Bei Schrauben richtet sich die Standardisierung auf folgende Teilbestandteile der Schrauben aus:

  • Art des Kopfes
  • Form des Gewindes, seine Steigung und Länge
  • Material
  • Etwaige Legierungen und sonstige Beschichtungen

Schrauben sind entweder mit einer DIN- oder einer ISO-Norm versehen. Die DIN-Norm gilt lediglich für in Deutschland produzierte Schrauben. Gleichsam können Schrauben über eine DIN-Norm verfügen, die im Ausland nur für Deutschland hergestellt wurden. Die ISO-Norm ist hingegen ein internationaler Wert.

Darauf ist bei Schrauben zu achten

Schrauben müssen immer zum jeweiligen Material passen. Das gilt vor allem bei hohen Lasten. Bereiche mit hohem Verschleiß brauchen oftmals spezielle Schrauben mit dazu passendem Schraubantrieb. Damit Schrauben ein höheres Gewicht halten, sollten sie zudem die richtige Länge aufweisen und mit einem Dübel versehen sein. Der Dübel spreizt sich beim Hineindrehen der Schraube und verankert sich dabei fest in der Wand.

Bei der Anbringung von Hängeschränken kommt es auf ein hohes Maß an Stabilität an. Vor allem in der Küche sind hängende Schränke oft mit schwerem Geschirr gefüllt. Dann ist es wichtig, Küchenschränke richtig aufzuhängen, um einen hohen Schaden durch abfallende Schränke zu vermeiden. Sogenannte Hohlraumdübel bieten sich als Lösung für Gipskartonwände an. Ein einfaches Eindrehen klassischer Schrauben reicht hier nicht aus. Zusätzlich hilft eine Schiene beim Anbringen der Schränke.

Bei der Wandmontage von TV und anderen Großgeräten ist ebenso zu verfahren. Häufig liegen benötigte Schrauben und Dübel bereits bei. Bei einer Gipskartonplatte ist auch hier die Verwendung von Gipskartondübeln erforderlich. Die Schrauben liegen der Packung meist bei oder es sind bestimmte Hinweise zu den richtigen Schrauben vorhanden.

Worauf es bei Schrauben auch ankommt:

  • Schutzschicht, vorwiegend im Außenbereich wichtig
  • Für einen ordentlichen Abschluss Senkschrauben einsetzen
  • Die Schraube muss kompatibel zum Dübel sein

Wichtig: Ist das Material härter, sollten Heimwerker unbedingt vorbohren. Ansonsten kriegt die Schraube keinen Halt. Mit einem leistungsstarken Akkuschrauber dreht sich die Schraube anschließend mühelos in das vorgebohrte Loch.