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Die stumpfe Holzverbindung

Stuhl mit stumpfen Holzverbindungen
Foto: mavoimages / depositphotos.com

Die stumpfe Verbindung von zwei Holzstücken ist die einfachste Verbindung, die man herstellen kann. Natürlich schreit alle Welt nach den komplexen Verbindungen (Gehrungen, Zapfen, etc.) in der Holzverarbeitung. Diese sehen zum Teil gut aus und sind sehr stabil. Aber diese Verbindungen lassen sich nicht so einfach herstellen.

Stumpfe Holzverbindungen brauchen wir, wenn wir zum Beispiel ein Regal bauen wollen. Die Stirnseiten der Regalbretter werden mit den Seitenbretter verbunden.

Bei der Stoßverbindung werden die beiden Holzstücke auf die erforderliche Breite und Länge gesägt und dann aneinander gesetzt.  Die Stirnseite des einen Brettes wird dabei auf die Flache Seite des anderen Brettes gesetzt. Die beiden Bretter können jetzt auf mehrere Arten miteinander verbunden werden:

  • verleimen der Bretter mit Holzleim
  • verbinden der Bretter mit Holzschrauben und ggf. verleimen
  • verbinden der Bretter mit Runddübel und Holzleim
  • verbinden der Bretter mit Flachdübel, auch Lamello oder Flachfeder genannt

Verbindungen mit dem Flachdübel

Die eleganteste Art, die Bretter miteinander zu verbinden sind Flachdübel. Mit einer Flachdübelfräse werden die Schlitze einmal in die Stirnseite des einen Brettes und dann in die flache Seite des anderen Brettes gefräst. Die Dicke des flachen Brettes bestimmt, welcher Flachdübel zum Einsatz kommt. Die Lamellos werden folgenden Breiten ausgeliefert:

  • Lamello 0 – Breite 15 mm
  • Lamello 10 – Breite 19 mm
  • Lamello 20 – Breite 23 mm

Bei einer Holzdicke von 18 mm kann also ein Lamello 20 verwendet werden. Je nach Breite der Bretter werden 2 oder mehrere Flachdübel verwendet. Die Fräsnuttiefe für den Lamello 20 beträgt 12 mm. Die Flachdübel werden verleimt und in die Bretter eingesetzt. Nach dem Zusammensetzen können die Bretter gegeneinander verschoben und aufeinander abgestimmt werden.

Bewertung der Holzverbindung

Die schwächste Verbindung ergibt sich mit dem reinen Verleimen der Bretter. So hergestellte Verbindungen sind auf Dauer nicht belastbar.

Die Verbindung der Bretter mit Holzschrauben hat den Nachteil, dass die Schraubenköpfe von außen sichtbar bleiben. Die Schrauben sollten etwa 3 mal so lang sein, wie die Dicke der verwendeten Bretter. Bei frischem oder weichem Holz ist darauf zu achten, dass das Holz an den Enden nicht ausreist.

Holzverbindungen mit Runddübel erfordern eine hohe Präzision bei der Arbeit. Einmal gebohrt, lassen sich die Bretter nicht mehr gegeneinander verschieben. Die Löcher für die Runddübel müssen exakt zueinander passen und absolut gerade gebohrt werden.

Fazit

Für die Herstellung von einfachen Holzverbindungen ist eine Flachdübelfräse das ideale Werkzeug. Sie sollte deshalb in keiner Hobbywerkstatt fehlen.