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Tücken der Altbausanierung – worauf man besonders achten sollte

Eine Altbausanierung wie aus dem Bilderbuch. Foto: JJFarquitectos via Twenty20
Eine Altbausanierung wie aus dem Bilderbuch. Foto: JJFarquitectos via Twenty20

Wenn Sie ein älteres Haus besitzen, werden Sie irgendwann mit der Frage der Altbausanierung konfrontiert. Spätestens dann, wenn Sie modernisieren möchten. In den meisten Fällen sind in eine umfassende Altbausanierung sowohl die Gebäudetechnik als auch die Grundrissdisposition und die äußere Hülle eingeschlossen.

Was sollte bei einer Altbausanierung beachtet werden?

Wenn Sie eine Altbausanierung prüfen, ist zuerst eine Bestandsaufnahme des Zustandes notwendig. Dazu sollten Sie das gesamte Haus – evtl. auch zusammen mit einem Fachmann – sorgsam sichten. Im Zuge dieser Sichtung gilt es, u. a. folgende Fragen zu klären:

  • Dringt Feuchtigkeit ein oder gibt es sogar Schimmel in bestimmten Räumen?
  • Ist der Putz fest oder bröckelt er vom Mauerwerk?
  • Wie ist die Stabilität des Fundamentes, gibt es Risse an verschiedenen Stellen?
  • Wie gestaltet sich der Zustand der Dachkonstruktion sowie von Treppen, Türen, Fenstern und Fußböden?

Unbedingt sollten Sie bei einer Altbausanierung auch die zukünftige Nutzung von alternativen Energiequellen mit einbeziehen und prüfen, wie der Energieverbrauch noch weiter gesenkt werden kann.

Erfassung und Zusammenstellung der Kosten

Nach der Bestandsaufnahme folgt dann für Sie die Kostenerfassung der einzelnen Maßnahmen. Hierzu sollten Sie für jede einzelne Maßnahme mehrere kostenlose Vergleichsangebote von unterschiedlichen Firmen einholen und ggf. prüfen, was Sie selbst oder mit Hilfe von Freunden und Bekannten realisieren können.

Auch die Kontrolle, ob das Haus oder bestimmte Teile denkmalgeschützt sind, gehört mit dazu. Gleichzeitig gilt es zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten es gibt und wie sie genutzt werden können. Es kann passieren, dass an bestimmte Fördermöglichkeiten so hohe Anforderungen und Auflagen gestellt werden, dass Sie gern darauf verzichten können.

Wer soll das bezahlen?

Nach der Auflistung der notwendigen Maßnahmen für die Altbausanierung gilt es, die einzelnen Kosten zusammenzustellen, damit Sie prüfen können, was wann und wie finanzierbar ist. Der Idealfall ist, dass Sie die notwendigen Mittel (evtl. auch mit einem Kredit) sofort in einem überschaubaren Zeitraum finanziell durchstehen und ausführen können. In diesem Fall sollten Sie möglichst viele Maßnahmen gleichzeitig in einem kurzen Zeitraum durchführen lassen.

Doch vielfach stellt sich heraus, dass die finanziellen Möglichkeiten für alle Maßnahmen nicht ausreichen. In diesem Fall muss eine Reihenfolge festgelegt werden, die so abläuft, dass Sie weiter im Haus wohnen können und die Einschränkungen, die u. U. auch mehrere Jahre da sind, vertretbar bleiben. Beachten sollten Sie dann auch, dass Kostenangebote nur über einen bestimmten Zeitraum gültig sind und danach überarbeitet werden müssen. In den meisten Fällen wird es immer teurer.

Rechtzeitig Genehmigungen einholen

Bestimmte Baumaßnahmen, die sie mit der Altbausanierung durchführen wollen, sind genehmigungspflichtig. Die entsprechenden Anträge müssen Sie rechtzeitig stellen, damit die Genehmigung vor dem Beginn der Maßnahme eintrifft. Wenn Sie genehmigungspflichtige Veränderungen ohne Erlaubnis vornehmen, kann das einen angeordneten Baustopp, eine Strafe oder sogar den zwangsweisen Rückbau zur Folge haben.

Notwendige Versicherungen vor Baubeginn abschließen

Wenn Sie alle Bauabschnitte über einen Generalauftragnehmer absichern, dann hat dieser in der Regel auch die erforderlichen Versicherungen abgeschlossen, doch verantwortlich sind Sie als Bauherr. Also sollten Sie kontrollieren, ob alle notwendigen Versicherungen bestehen. Bei mehreren zeitversetzten Baumaßnahmen, die teilweise auch in Eigenleistung erfolgen, sind neben der Bauherrenversicherung auch eine Rohbauversicherung und entsprechende Unfallversicherungen für die Bauhelfer notwendig.

Bauwerksvertrag und Bauabnahme

Für alle Arbeiten, die Sie über Firmen absichern, sollten Sie entsprechende Bauwerksverträge abschließen. Hier sind neben den auszuführenden Arbeiten auch die Termine und eine verbindliche Bauabnahme aufzunehmen. Auch während der Baumaßnahme sollten Sie die abgesprochenen Bauabschnitte regelmäßig kontrollieren oder kontrollieren lassen. Günstiger ist es, wenn erkannte Mängel bei einer Altbausanierung sofort angesprochen und abgestellt werden, als nach Abschluss der Baumaßnahme in einem Mängelprotokoll aufwendige Nachbesserungen zu fordern.

Fazit

Die Hürden und Fallstricke bei einer Altbausanierung sind vielfältig. Wer nicht vom Fach ist oder die Bereitschaft mitbringt, sich intensiv und tief in die Materie einzuarbeiten, der sollte sich einen Profi an die Seite holen. Das kommt am Ende meist günstiger als die eigenen Fehler teuer bezahlen zu müssen.