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Rigips – die perfekte Wand für Ihr Trockenbauprojekt

Innenausbau , Trockenbauwände
Foto: olenka-2008 / depositphotos.com

Wer sich schon einmal etwas mit den Themen Innenausbau oder Trockenbau auseinandergesetzt hat, wird dabei unweigerlich über den Begriff Rigips gestolpert sein. Rigips-Platten gelten als die perfekten Hilfsmittel für den Innenausbau und den Trockenbau an sich. Dabei ist Rigips erst einmal eigentlich nicht mehr als der Name eines Unternehmens, dass Gipskartonplatten seit Langem in hoher Qualität in Deutschland herstellt. So wie in anderen Produktbereichen ist der Begriff Rigips im Laufe der Jahre zu einem Synonym für eben diese Gipskartonplatten geworden.

Das Wichtigste in Kürze

Inhaltsverzeichnis

  • Es gibt verschiedene Rigips-Wände für unterschiedliche Nutzungsansätze
  • Für die Verarbeitung von Gipskartonwänden braucht man nur wenige Werkzeuge
  • Gipskarton ist ein ökologisch hochwertiger Baustoff
  • Wer Dinge an Rigips-Wänden aufhängen möchte, muss dabei einige Dinge beachten
  • Gipskarton bringt im Trockenbau eine ganze Reihe von Vorteilen im Vergleich zum Massivbau

Woraus besteht Rigips eigentlich?

Hier unterscheidet man zwischen ganz klassischen Gipskartonplatten und modernen Gipsfaserplatten. Je nach Verwendungszweck und zur Verfügung stehendem Budget fällt die Entscheidung auf die eine oder andere Variante. Klassische Gipskartonplatten eignen sich vor allem für das einfache Einziehen einer Wand in einen bestehenden Wohnraum.

Eine klassische Gipskartonplatte besteht aus einem Kern aus Gips, der von zwei Kartonagen flankiert wird. Diese Kartonseiten geben der Platte ihren Halt. Gipskartonplatten können dabei aus herkömmlichem Gips bestehen oder aus modernem REA-Gips.

Bei REA-Gips handelt es sich um einen Stoff, der bei der Verarbeitung von Braunkohle in entsprechenden Kraftwerken als Abfallprodukt gewonnen wird. Da hier ein Abfallprodukt aus der Kohleverarbeitung genutzt wird und dabei auf den Abbau natürlicher Gipsvorkommen verzichtet werden kann, wird REA-Gips heute von vielen Fachleuten als die naturfreundlichere Variante betrachtet.

Gipsfaserplatten, wie sie beispielsweise von der Firma Rigips hergestellt und verkauft werden, bestehen ebenfalls aus Naturgips oder REA-Gips und werden zusätzlich durch Zellulosestoffe verstärkt. Dabei wirkt der beigefügte Zellulosestoff als Faserverstärkung, die für eine höhere Stabilität der Gipsfaserplatte sorgt.

Je nach geplanter Nutzung kann eine Gipskartonplatte zusätzlich mit verschiedenen Imprägnierungen oder Beschichtungen versehen sein.

Wozu werden Rigips-Platten genutzt?

Gipskartonplatten kommen im Innenausbau zum Einsatz. Hier im Trockenbaubereich kann man nahezu jede nicht tragende Wand mit Hilfe eines entsprechenden Ständerwerks und der passenden Rigips-Platten hochziehen. Das geht deutlich schneller als in der Massivbauweise und bringt dazu auch noch einen oder anderen Vorteil.

Gipskartonplatten können dabei sowohl in normalen Wohnräumen als auch in Feuchträumen genutzt werden. Je nach geplanter Nutzung bedarf es speziell verarbeiteter Gipskartonplatten.

Auch für den Dachausbau sind Platten aus Gipskarton wunderbar geeignet. Als Abschluss für die Dämmung und als Decke im Dachgeschoss eignet sich die Rigips-Platte unter anderem, weil sie nicht nur eine große Fläche bietet, sondern dazu aufgrund des Zusammenspiels zwischen Gipskern und Kartonage rundherum auch vergleichsweise biegsam ist. Dazu kommt das Gipskartonplatten problemlos zugeschnitten und damit an jede benötigte Größe angepasst werden können.

Welche Arten von Rigips-Platten gibt es und welche Besonderheiten haben sie?

Vom Prinzip und dem generellen Aufbau her sind alle Rigips-Platten gleich. Der Kern besteht aus Naturgips oder aus REA-Gips. Dieser wird auf einen Karton aufgebracht und von der anderen Seite her mit einem weiteren Karton umschlossen.

Den ersten Unterschied unter den verschiedenen Gipskartonplatten gibt es, wenn weitere Zellulosefasern zum Einsatz kommen. Der Kern kann also durch organische oder anorganische Materialien verstärkt werden.

Ein zweiter Unterschied liegt in erster Linie in der Stärke der Platten. So gibt es standardmäßig die folgenden Plattenstärken:

  • 6,0 mm oder 6,5 mm bei sogenannten Renovierboards
  • 9,0 mm bei klassischen Trockenbauplatten
  • 12,5 mm, 15,0 mm oder 18,0 mm bei sogenannten Ausbauplatten
  • 20 mm oder gar 25 mm bei Massivbauplatten

Experten empfehlen in der Regel, für eine Rigips-Wand eine Platte der Stärke 12,5 mm oder 15 mm zu verwenden. Dünnere Platten machen nur Sinn, wenn hier eine vorhandene Wand verkleidet werden soll oder eine Wand eingezogen werden soll, an die keine Lasten angebracht werden sollen und die keine besonderen dämmenden Eigenschaften benötigt. Stärkere Platten sind nur dann erforderlich, wenn große Gewichte an der jeweiligen Wand angebracht werden sollen oder wenn eine besonders massive Wand entstehen soll.

Der dritte Unterschied zwischen den einzelnen Platten lässt man durch eine Veredelung, Imprägnierung oder anderweitige Beschichtung des Kartons gestalten.

Je nachdem, wie die einzelnen Platten genau gestaltet sind, haben sie besondere Fähigkeiten oder können in besonderen Bereichen eingesetzt werden. Hier haben wir die wichtigsten Typen unter den Gipskartonplatten einmal zusammengefasst.

–        Die normale Gipskartonplatte (GKB)

Die normale Gipskartonplatte sollte im Idealfall mindestens mit einer Stärke von 12,5 mm daherkommen. Diese Platten wirken für die Luft im Raum feuchtigkeitsregulierend, sind allerdings nicht wasserabweisend und daher auch nicht für den Feuchtbereich geeignet. Sie gelten als unbrennbar. Die Luftschalldämmung bei diesen Platten ist nicht besonders hoch – allerdings kann diese durch eine entsprechende Beplankung erhöht werden.

Diese Platten sind perfekt geeignet für leichte, nicht tragende Innenwände oder für abgehängte Decken. Bei der Auswahl der richtigen Platte für einen Dachbodenausbau sollte man beachten, dass hier höhere Anforderungen an das Thema Brandschutz gestellt werden. Auch wenn Rigips-Platten ab einer gewissen Stärke nahezu grundsätzlich als unbrennbar gelten, entsprechen Sie damit noch lange nicht den gültigen Brandschutzverordnungen.

–        Die Gipskarton-Putzträger-Bauplatte (GKP)

Hierbei handelt es sich um eine Rigips-Platte mit einem ganz besonderen Kartonmantel. Dieser ist sehr stark saugend und bringt so für entsprechenden Gipskarton-Putz einen starken Halt mit. Aus diesem Grund gilt die GKP als die perfekte Wahl als Untergrund für gipshaltige Putze. Auch hier sollte auf eine Platte mit einer Mindeststärke von 12,5 mm zurückgegriffen werden. Grundsätzlich geht man ab dieser Stärke davon aus, dass die Platte nicht brennbar ist. Auch diese Variante verfügt nur über eine sehr begrenzte Schalldämmung.

–        Die Gipskartonplatte für Brand<schutzbereiche (GKF)

Diese Gipskartonplatte kann aufgrund ihrer besonders hohen Kerndichte einem Feuer sehr lange standhalten, ohne dass sich dabei die Form der Wand verändert. Es droht also nicht so schnell ein Einsturz durch ein Feuer. Die Glasfaserarmierung im Kern trägt ebenfalls zum Brandschutz und zur Stabilität der Platte bei.

Ab einer Stärke von 20 mm kann sie als Bekleidung für nicht tragende Feuerschutzwände verwendet werden. Ihre Luftschalldämmung liegt im mittleren Bereich und damit schon deutlich über der einer normalen Gipskartonplatte.

–        Die imprägnierte Gipskartonplatte für mit Feuerschutz (GKFi)

Die imprägnierte Gipskartonplatte mit Feuerschutz verfügt im Großen und Ganzen über dieselben Eigenschaften wie die Gipskartonplatte für Brandschutzbereiche. Hier gibt es nur einen erheblichen Unterschied: Durch die Imprägnierung kann diese Platte schon ab einer Stärke von 12,5 mm auch in Feuchtbereichen mit einem besonderen Brandschutzbedarf eingesetzt werden.

–        Die imprägnierte Gipskarton-Bauplatte (GKBi)

Der Gipskern und die Kartonage werden hier zusätzlich durch Kunstharz geschützt. Dadurch wird die Aufnahme von Feuchtigkeit erschwert. Außerdem beschleunigt das den Abbau einmal aufgenommener Feuchtigkeit. Auch wenn hier die Regulierung von Feuchtigkeit in der Platte stark verbessert ist im Vergleich zu anderen Varianten sollte auch diese Platte nicht durchgehend hoher Feuchtigkeit ausgesetzt werden.

Allerdings eignet sich die imprägnierte Gipskarton-Bauplatte ab einer Stärke von 12,5 mm hervorragend für einen Einsatz in Feuchträumen wie der Küche oder dem Badezimmer. Als zusätzlicher Schutz beinhaltet die Imprägnierung Fungizide, die die Platte vor Schimmel oder Pilzbefall schützen.

–        Die mit Blei kaschierten Gipskarton-Platten

Diese Platten kommen eigentlich nur im medizinischen Bereich sowie in Laboren und Forschungseinrichtungen zum Einsatz. Sie bieten einen effektiven Strahlenschutz und sind daher in Bereichen mit erhöhter Strahlenbelastung eine gute Alternative.

Wie kann man Rigips am besten verarbeiten?

Früher wurden Gipskartonwände hochgezogen, indem eine Unterkonstruktion aus Holzbalken gebaut wurde. Auf diese Holzbalken wurden dann die Rigips-Platten aufgeschraubt oder angenagelt. Aufgrund der schlechten Verarbeitung von Feuchtigkeit der früher verwendeten Holzbalken ist man inzwischen in vielen Fällen zu einer anderen Bauweise gewechselt.

Heute werden UW-Rahmenprofile an der Decke und am Boden angebracht. Zwischen diesen Rahmenprofilen werden CW-Ständerprofile eingeschraubt. Auf diesem Profilraster werden nun die Rigips-Platten aufgelegt und angeschraubt. Wenn Sie Türen einbauen wollen, gibt es hierfür noch einmal Extraprofile, die Sie in den UW-Rahmenprofile und die CW-Ständerprofile einbauen können.

Wenn Sie beabsichtigen, an bestimmten Stellen Ihrer Rigips-Wand Schränke, Regale oder andere Dinge aufzuhängen, ist es sinnvoll, die Wand an der entsprechenden Stelle von hinten zu beplanken. Dabei wird die Rigips-Wand entsprechend verstärkt, damit Dübel und Schrauben später hier Halt finden.

Je nach Gewicht der geplanten Last an der Wand sollte die Rigips-Wand einfach oder doppelt beplankt werden. Bei besonders schweren Gegenständen wie Spülsteinen, Hänge-WCs oder schweren Hängeschränken ist es wichtig, schon bei der Ständerwand entsprechende Einbauten vorzunehmen. Hier sollten vorher entsprechende Traversen in der Ständerwand eingebaut werden, um der Wand den notwendigen Halt zu geben.

Den Hohlraum zwischen den Rigips-Wänden können Sie auf verschiedene Arten nutzen. So können solche Hohlräume beispielsweise genutzt werden, um Kabel in der Wand verschwinden zu lassen. Dazu bietet sich die Möglichkeit, den Hohlraum mit Dämmmaterial auszufüllen und so eine zusätzliche Wärmedämmung zu erhalten.

Wenn die Wand errichtet wurde

Wenn die nackte Gipskartonwand steht, gilt es diese fest mit der Decke und den Wänden zu verbinden. Dazu wird die Spalte zwischen Decken und Wänden und der Rigips-Wand verfugt. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass Gips ein Stoff ist, der atmet und der eine gewisse Bewegungsfreiheit braucht. Damit es daher nicht zu Rissen in der Fuge oder gar zu Schäden an der Wand selbst kommt, ist es wichtig, die Fugen zwischen Decken, Böden, Wänden und der neu entstandenen Gipskartonwand mit dauerelastischer Acrylmasse auszuspritzen. Wenn diese Acrylmasse getrocknet ist, kann auch die Fuge überspachtelt werden.

Anschließend wird die komplette Wand mit einer entsprechenden, auf Gips basierenden Spachtelmasse verspachtelt. In der Folge ist die Wand abzuschleifen, sodass hier keine Unebenheiten und Schattierungen mehr verbleiben.

So kann die Wand nun weiterbearbeitet werden

Mit einer Wand aus Gipskarton können Sie im Endeffekt alles machen – sie kann gestrichen werden, mit Rauputz versehen oder tapeziert werden. Wichtig ist ,dabei zu beachten, dass Gips ein Stoff ist, der besonders viel Feuchtigkeit zieht. Das bedeutet beispielsweise, wenn Sie eine Tapete auf eine Wand aus Gipskarton und Gipsspachtel aufbringen möchten, dass der Kleister viel zu schnell in die Wand einziehen wird.

Auch Farbe kann so nicht richtig wirken. Letztlich gibt es dabei einen einfachen Ausweg. Vor der weiteren Verarbeitung der Wand muss die Fläche komplett mit einem Tiefengrund für Gipsspachtel oder für Rigips-Wände bearbeitet werden. Dafür muss der Tiefengrund mit einer Farbrolle oder einem Quast großzügig auf der gesamten Fläche verteilt werden.

Wenn Sie sicherstellen möchten, dass das Grau des Untergrundes anschließend nicht durch eine farbige oder helle Tapete durchscheint, gibt es auch ein einfaches Mittel. Fügen Sie dem Tiefengrund einfach etwas weiße Farbe hinzu. Dann bekommt der Untergrund bereits eine helle Grundierung und die Gefahr, dass Schattierungen oder Grautöne durch die Tapete hindurchschimmern, wird deutlich geringer. Wenn Sie die Wand anschließend streichen möchten, sind Sie an dieser Stelle bereits fertig.

Wenn Tapeten auf die Wand sollen

Wände aus Rigips-Platten können mit allen gängigen Tapeten beklebt werden. Wichtig ist dabei, dass die Wand gut grundiert wurde und dass der Tiefengrund rund 24 Stunden Zeit hatte, einzuziehen. Oft ist es sinnvoll, die Wand in einem zweiten Durchgang noch einmal zu grundieren – vor allem dann, wenn anschließend Tapeten aufgebracht werden sollen. Denn wenn eine Wand aus Gipskarton nicht hinreichend vorbereitet wurde, bevor die Tapeten aufgebracht werden, können die Tapeten anschließend nicht wieder gelöst werden. Zumindest nicht, ohne das erhebliche Schäden an der Wand entstehen.

Wer beispielsweise die nackte Rigips-Wand tapeziert, läuft Gefahr, die Kartonage im Fall einer Renovierung stark zu beschädigen. Hier sind erst die Spachtelmasse und dann die Grundierung besonders wichtig, damit auch ein Tapetenwechsel ohne größere Schäden an der Wand vonstattengehen kann. Ist die Wand hinreichend grundiert, geht es an die Auswahl der richtigen Tapete. Hier stehen Papiertapeten, Vliestapeten und Raufasertapeten zur Auswahl. Der Vorteil einer Raufasertapete ist sicherlich der, dass hier Unebenheiten und farbliche Unterschiede auf dem Untergrund am wenigsten ins Gewicht fallen. Wird eine Raufaser verklebt und anschließend gestrichen, ist von der darunter befindlichen Wand nicht mehr viel zu sehen.

Papiertapeten sind im Vergleich zur modernen Vliestapete oftmals günstiger, dafür aber umständlicher in der Verarbeitung. Hier muss die Tapete erst mit dem Kleber eingeweicht werden und kann dann erst auf der Wand aufgebracht werden. Bei der Vliestapete bringen Sie den Vliestapetenkleber einfach auf der Wand auf, legen die Tapete von der Rolle weg an und schneiden sie am unteren Ende der Wand ab.

Wenn die Wand gefliest werden soll

Bei Rigips-Wänden herrscht immer wieder das Vorurteil, dass diese keine großen Gewichte aushalten würden. Viele glauben tatsächlich, dass Rigips-Wände auch nur schwer zu fliesen wären. Dabei gilt es hier nur eine Wand mit ausreichend Stabilität zu verwenden und dann die richtigen Fliesen zu wählen. Es stimmt allerdings, dass Rigips seine Grenzen hat, was die Traglast angeht.

So empfiehlt der führende Hersteller von Gipskartonplatten in Deutschland, je nach verwendeter Platte und Ständerwerk, Fliesen mit einem Maximalgewicht zwischen 15 und 25 Kilogramm pro Quadratmeter zu verwenden. Wenn auf der Wand, die gefliest werden soll, tatsächlich Unebenheiten vorhanden sein sollten, ist es wichtig, hier nicht noch einmal mit neuer Spachtelmasse zu arbeiten. Viel mehr sollten solche Unebenheiten mit dem verwendeten Fliesenkleber ausgeglichen werden.

Welches Werkzeug benötigen Sie, um Rigips-Platten gut zu verarbeiten?

Für die Arbeit an einer Rigips-Platte braucht man nicht allzu viele Werkzeuge. Die meisten Handwerker schaffen es, eine dünnere Gipskartonplatte problemlos mit einem Teppich- oder Cuttermesser zuzuschneiden. Wichtig ist dabei, ausgefranste Enden anschließend mit einem entsprechenden Hobel abzuhobeln. Zu guter Letzt muss die Platte noch verschraubt werden. Letztlich sind es verschiedene Arbeitsgänge, die unterschiedliche Werkzeuge erforderlich machen.

1)     Das Zuschneiden

Wie erwähnt schneiden viele Handwerker ihre Rigips-Platten mit einem einfachen Cuttermesser zu. Das führt allerdings häufig zu ausgefransten und eher unschönen Rändern, sodass hier wieder mehr Arbeit erforderlich ist, um diese am Ende wieder glatt und möglichst nahtlos verarbeiten zu können. Statt des Cuttermessers greifen daher erfahrene Handwerker an dieser Stelle gern auf einen Fuchsschwanz, eine Stich- oder sogar auf eine Kreissäge zurück. Diese drei Werkzeuge werden zum Zuschneiden einer Platte auch vom führenden Hersteller von Gipskartonplatten in Deutschland empfohlen.

Wichtig ist bei der Arbeit an der Platte, dass der Schnitt grade bleibt. Wenn der Schnitt schief wird, kann es schnell passieren, dass Sie nachbessern müssen. Das geht nur, indem man ein Stück der verbleibenden Platte abschneidet, sodass die geschnittene Kante wieder grade wird. Wenn die Platte ganz bestimmte Maße haben muss, kann es sein, dass sie durch einen schiefen Schnitt unbrauchbar wird. Daher ist es wichtig, vorher genau einzuzeichnen, wo der Schnitt entlanggehen soll und dann diese Schnittlinie auch genau einzuhalten. Dafür ist ein Schneidewerkzeug mit hoher Kontrolle für den Handwerker wie eine Stichsäge oder eine Kreissäge besonders zu empfehlen.

2)     Der Gipshobel

Ein Gipshobel – gern auch als Rigipshobel bezeichnet – ist eigentlich eher eine Art Raspel als ein klassischer Hobel. Mit diesem Werkzeug werden Kanten von Rigips-Platten wieder grade gezogen oder kleine Aussparungen ausgehoben. So können Gipskartonwände auch an Wänden aufgebracht werden, die nicht ganz regelmäßig verlaufen.

Wenn Kanten angefasert werden sollen, eignet sich dazu allerdings eher ein Kantenhobel. Denn bei einem klassischen Gipshobel ist die Gefahr groß, dass die Kartonage Schaden nimmt und zur Gänze ausfranst.

Einen einfachen Gipshobel mit einem Bügelgriff finden Sie im Handel schon für rund 5 Euro. Bessere Modelle mit einer größeren Wirkungsfläche und teilweise zwei Hebeln kosten zwischen 20 und 25 Euro.

Tipp

Manche Modelle kommen auch mit abklappbaren Hebeln daher. So kann aus dem Gipshobel auch eine Feile gemacht werden. Gerade wenn besonders feine Arbeiten an einer Rigipsplatte ausgeführt werden müssen, eignen sich diese Modelle sehr gut.

3)     Der Schnellbauschrauber

Ein Schnellbauschrauber ist für die meisten Trockenbauer das Arbeitsmaterial der Wahl, wenn es darum geht, Rigips-Platten zu verschrauben. Das hat einen einfachen Hintergrund: Prinzipiell funktioniert ein Schnellbauschrauber nahezu genauso wie ein herkömmlicher Akkuschrauber. Allerdings hat er zwei erhebliche Vorteile, die ihn gerade für den Trockenbau so hilfreich machen.

–        Eine höhere Drehzahl

Die Drehzahl ist maßgeblich dafür, wie schnell und effektiv eine Schraube in einen Untergrund verschraubt werden kann. Aber auch die Frage, wie viel Druck Sie auf den Schrauber ausüben müssen, wird stark durch die Drehzahl beeinflusst. Eine Rigips-Wand ist ein verhältnismäßig empfindlicher Baustoff, was Druck angeht. Aus diesem Grund ist es hier sinnvoll, Werkzeuge zu verwenden, bei denen so wenig Druck wie möglich ausgeübt werden muss.

Ein Schnellbauschrauber bringt hier also den Vorteil, dass Sie aufgrund der hohen Drehzahl erstens schneller vorankommen bei der Arbeit als mit einem herkömmlichen Akkuschrauber. Außerdem wird die Schraube sauberer und schneller eingedreht.

–        Der Tiefenanschlag

Eine höhere Drehzahl bringt in der Regel auch das Risiko mit, dass Sie die Schraube schnell zu tief in die Platte bohren. Dadurch kann die Platte beschädigt werden. Im schlimmsten Fall wird der Schraubenkopf bis in den Gipskern eingebohrt. Damit genau das nicht passiert, kommt der Schnellbauschrauber mit einem Tiefenanschlag daher. Richtig vom Nutzer eingestellt, hört der Schrauber einfach auf, wenn die Schraube ausreichend tief eingeschraubt wurde. So wird die Oberfläche der Gipskartonplatte geschont.

Wie gut der Schnellbauschrauber dabei tatsächlich funktioniert und wie zuverlässig der Tiefenanschlag ist, das hängt natürlich letztlich maßgeblich von der Qualität des jeweiligen Werkzeugs ab. Wer regelmäßig an Rigips-Wänden arbeitet und hier die Wände im Ständerwerk oder auf dem jeweiligen Untergrund verschrauben muss, der sollte eher zu einem hochpreisigeren und dafür besseren Modell greifen.

4)     Die richtigen Schrauben

Hier geht es in erster Linie um das Anbringen der Gipskartonplatten auf dem Ständerwerk. Welche Schrauben hier genau die Richtigen sind, ist abhängig von dem verwendeten Untergrund. Denn auch wenn Metall-Profile heute die moderne Art der Verarbeitung sind – auch Holzunterbauten haben nach wie vor ihren Charme und werden gerade in rundweg trockenen Wohnräumen gern verwendet.

Besteht der Untergrund aus Holz, sollten Sie Schrauben mit einem Grobgewinde verwenden. Dadurch erhalten die Platten auf dem Holz einen besseren Halt und die Schrauben können sich gut in das Holz einziehen.

Wird ein Ständerwerk aus entsprechenden Metallprofilen verwendet, sollten eher Schrauben mit einem feineren Gewinde genutzt werden.

Wichtig ist dabei übrigens, dass Sie auf entsprechende Schnellbauschrauben zurückgreifen. Denn diese allesamt – egal ob mit einem Grobgewinde oder einem Feingewinde versehen – Senkkopfschrauben. Das bedeutet, dass die Schraube zur Gänze in der Platte verschwindet und die Plattenfläche und der Schraubenkopf eine grade Linie ergeben. Das ist für die weitere Verarbeitung der Rigips-Platte besonders wichtig, da sonst an jeder Stelle, an der eine Schraube in der Platte ist, eine große Erhöhung zu sehen wäre.

Tipp

Sorgen Sie auf jeden Fall dafür, dass die Schrauben mindestens 1 Zentimeter von der Kante der Rigips-Platte entfernt sind. Andernfalls könnte die Kante abplatzen. Bei einer Rigips-Wand sollten die Schrauben in Abständen von 25 Zentimetern in den jeweiligen Untergrund eingebracht werden. Bei einer abgehängten Decke oder beim Dachbodenausbau empfiehlt sich ein Abstand zwischen den einzelnen Schrauben von 15 bis maximal 20 Zentimeter.

5)     Wenn Sie etwas an der Wand anbringen möchten

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei einer einfachen Rigips-Wand an der ein Regal oder ein Bild angebracht werden soll, eignen sich vor allem Hohlraumdübel besonders gut. Diese entwickeln einen besonderen Halt, da sie in den holen Bereich zwischen den Rigipsplatten eindringen und hier wiederhakenähnliche Seitenteile abspreizen. So wird verhindert, dass die Dübel zusammen mit der daran befestigten Last wieder aus dem Loch herausrutschen.

Auch Federklappdübel, Kippdübel und Gipskartondübel eignen sich natürlich für eine entsprechende Verarbeitung. Für die Montage an einer Rigips-Wand sollten Sie niemals auf die Dübel vertrauen, die bei einem Möbelstück mitgeliefert werden. Denn dabei handelt es sich in der Regel um ganz einfache Dübel für klassische Massivwände. Hier besteht die Gefahr, dass die Dübel nicht dauerhaft halten und so womöglich Hängeschränke inklusive des kompletten Inhaltes von der Wand fallen.

Tipp

Aus dem Hause Rigips gibt es seit einiger Zeit eine besondere Platte für besonders schwere Lasten. Die Rigips Habito Platte ist eine massive Trockenbauplatte mit faserarmierten Gipskern und einer geschlossenen Oberfläche. Die Platte ist besonders geeignet für die Befestigung schwerer Lasten ohne gesonderte Dübel. Die erhöhte Oberflächenhärte soll hier besonders schwere mechanische Lasten halten. Wer also weiß, dass er an der jeweiligen Wand besonders schwere Lasten aufhängen möchte, sollte auf diese oder eine gleichwertige Platte zurückgreifen.

Rigips-Platten vor dem Einbau lagern – darauf gilt es zu achten

Grundsätzlich sind Rigips-Platten sehr leicht zu transportieren und zu lagern. Die Platten können einfach übereinandergestapelt auf ihre Verarbeitung warten. Problematisch wird es allerdings, wenn Rigips-Platten feucht oder gar richtig nass geworden sind. In diesem Fall warnen Hersteller vor einer Verwendung der Platten. Grundsätzlich sollten einmal vor dem Einbau feucht gewordene Platten nur verbaut werden, wenn:

  • die Feuchtigkeitseinwirkung nur kurz stattgefunden hat
  • und die Feuchtigkeit von den betroffenen Platten zur Gänze wieder abgegeben werden konnte.

Wichtig ist es dabei auch mit der abschließenden Verarbeitung zu warten, bis die Platte komplett durchgetrocknet ist. Andernfalls können die ursprünglichen physikalischen Eigenschaften nicht mehr zur Gänze erreicht werden, was insbesondere bei Platten im Bereich erhöhten Brandschutzes problematisch sein kann.

Wie müssen Rigips-Platten entsorgt werden?

Rigipsplatten sind normaler Bau- und Abbruchabfall. Sie werden als Bauschutt entsorgt und können im Rahmen eines Bauvorhabens in einem Bauschuttcontainer entsorgt werden. Wer keinen Container gemietet hat, kann Bauschutt in den meisten Fällen problemlos bei seinem örtlichen Betriebshof loswerden. Rigips-Platten eignen sich allerdings nicht für den klassischen Restmüll oder eine der anderen normalen Tonnen im Haushalt.

Worin liegen die Vorteile von Rigips-Platten?

Rigips-Platten bringen im Vergleich zum Massivbau eine ganze Reihe von Vorteilen. Da wäre beispielsweise die Geschwindigkeit in der Verarbeitung. Geübte Experten können in wenigen Stunden eine oder sogar mehrere Rigips-Wände aufbauen. Im Massivbau dauert das Hochziehen einer Mauer hingegen deutlich länger.

Dazu kommt, dass eine Gipskartonwand einen positiven Einfluss auf das Raumklima hat. Gips an sich ist ein zu 100 Prozent natürlicher Stoff. Selbst REA-Gips, der bei der Verarbeitung von Kohle in entsprechenden Kraftwerken gewonnen wird, ist ein natürlicher Stoff und kommt ohne zugeführte Chemikalien daher. Das macht die Platten auch zu einem sehr umweltfreundlichen Baustoff.

Dazu kommt, dass der Gipskern einer solchen Platte noch eine Restfeuchtigkeit in kristallisierter Form beinhaltet. Damit ist nahezu jede Gipskartonplatte so gut wie unbrennbar. Ein weiterer großer Pluspunkt im Vergleich zu Holzwänden oder viele Steinarten im Massivbau ist der Umstand, dass Rigips-Wände Feuchtigkeit nicht so anziehen. Ein Durchziehen einer Rigips-Wand mit Feuchtigkeit verbunden mit Schimmel- oder Schädlingsbefall kommt nur sehr selten vor und bedürfte einer sehr hohen und fortlaufenden Feuchtigkeitseinwirkung.

Ebenfalls nicht zu verachten ist der Umstand, dass Rigips-Platten in der Herstellung sehr günstig ist und damit auch vergleichsweise günstig im Verkauf angeboten werden. Dazu sind sie recht leicht zu transportieren und die Verarbeitung ist, wie wir oben bereits gesehen haben, ebenfalls vergleichsweise einfach. Das alles hat zusammen dazu geführt, dass sich die Rigips-Platte in Deutschland in den letzten rund 70 Jahren zur ersten Wahl in Sachen Trockenbau und Innenausbau entwickelt hat.

Wo kann man Rigips-Platten am besten kaufen?

Rigips- oder Gipskartonplatten kann man in jedem Baumarkt an der Ecke kaufen. Eine ebenso große Auswahl findet man in den verschiedensten Online Shops im Internet. Wer zum ersten Mal mit Rigips-Platten arbeitet, sollte am besten den Gang in den Baumarkt auf sich nehmen. Hier kann er sich speziell zu den einzelnen vorhandenen Platten beraten lassen und sicherstellen, dass er auch die jeweils passende Spachtelmasse und den zugehörigen Tiefengrund bekommt. Wer schon erste Erfahrung in der Arbeit mit Rigips hat, wird auch im Internet schnell fündig und kann dabei sogar an der einen oder anderen Stelle gutes Geld sparen.

Fazit:

Der Siegeszug der Gipskartonplatte – heute in Deutschland besser bekannt unter dem Namen „Rigips-Platte“ – begann kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Das Baumaterial war günstig und konnte sich damals wie heute schnell und praktisch verarbeiten lassen. Bis heute werden Rigips-Platten beim Trockenbau und Innenausbau gern genutzt, denn auch Laien können eine Rigips-Wand vergleichsweise schnell und einfach einbauen. Das dafür benötigte Werkzeug ist nicht übermäßig teuer. Da man an Rigips-Wänden mit entsprechend korrekter Vorbereitung auch leichte bis schwere Lasten aufhängen kann, müssen Sie als Bauherr bei der Nutzung von Rigips-Wänden für Ihre nicht tragenden Innenwände keine Kompromisse machen.

Wenn Sie sich selbst auf die Suche nach der richtigen Rigips-Wand begeben, sollten Sie bei Ihrem ersten Ausflug in die Welt der Gipskartonplatten am besten den Baumarkt Ihres Vertrauens aufsuchen und dort nach einem qualifizierten Mitarbeiter für eine umfassende Beratung suchen. Wer ein wenig Erfahrung mit dem Baustoff hat und schon das eine oder andere Mal mit einer Rigips-Platte arbeiten durfte, findet alles was er braucht auch im Online Shop.

FAQ

Kann man Rigips-Wände auch in Feuchträumen verwenden?

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Gipskarton-Platten. Unter anderem auch verschiedene Modelle, die sich hervorragend für Feuchträume eignen. Hierbei ist es allerdings wichtig, tatsächlich zu einer für Feuchträume geeigneten Platte zu greifen. Diese verfügen über eine wasserabweisende Imprägnierung oder sind von den Inhaltsstoffen her so gestaltet, dass sie eine besondere Feuchtigkeits- und Schimmelresistenz aufweisen.

Ist Rigips radioaktiv?

Gips ist ein natürliches Abbauprodukt und damit, wie jedes andere natürliche Element auch in geringem Maß radioaktiv. Das gilt für klassische Gipskartonplatten ebenso wie für moderne REA-Gips-Platten. In beiden Fällen gilt allerdings auch, dass die messbare Radioaktivität geringer ist, als die der Erdkruste an sich. Die in Gips enthaltene Radioaktivität ist also nicht höher als die der gesamten Umwelt, in der wir uns bewegen.

Warum sollte man Rigips-Platten doppelt beplanken?

Der Begriff „doppelte Beplankung“ bezieht sich auf die Unterkonstruktion. Hier kommt es darauf an, welche Lasten an der Wand befestigt werden sollen. Für leichte Lasten wie Bilder oder kleine Regale reicht eine einfache Beplankung. Bei mittelschweren Lasten wie Hängeschränken beispielsweise ist eine doppelte Beplankung erforderlich.

Wofür steht der Begriff „Rigips“

Der Begriff „Rigips“ entstammt dem Unternehmensnamen Saint-Gobain Rigips GmbH. Das im Jahr 1945 in Düsseldorf gegründete Unternehmen gilt als Marktführer auf dem deutschen Markt für Trockenbausysteme.

Entspricht die Verwendung von Hohlraumdübeln den Brandschutzbestimmungen für brandschutzklassifizierte Wände?

Hohlraumdübel können, wenn die richtigen Modelle gewählt werden, auch in brandschutzklassifizierten Wänden zum Einsatz kommen. Allerdings müssen hier geplante Lasten für die Wände mit entsprechenden Unterbaukonstruktionen (Traversen in der Metallkonstruktion) eingeleitet werden.