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Keller trocknen bei Überschwemmung

Wasser dringt in den Keller ein
Foto: sunemilysun via Twenty20

Auch wenn weite Teile Deutschland in den meisten Jahren von Überschwemmungen und Hochwasser verschont bleiben, hat der Hochwassersommer 2021 doch entsprechende Überflutungen mittlerweile nahezu jeden treffen können. Aufgrund der immer extremer werdenden Wetterlagen, bedingt durch den globalen Klimawandel, kann schon ein länger anhaltender Starkregen schnell zu Überflutungen im heimischen Keller führen. Kommt es wirklich dazu, gibt es einmal die notwendigen Sofortmaßnahmen und zum anderen die Dinge, die in den Tagen nach dem Unglück anstehen.

Diese Maßnahmen sollten Sie im Fall einer Überflutung im Keller sofort ergreifen

Wenn Wasser in den Keller eintritt und es sich dabei nicht nur um ein wenig Wasser mit wenigen Zentimeter Höhe handelt, gilt der erste Blick immer dem Stromkasten. Bevor Sie sich in den Keller begeben, um zu retten, was zu retten ist, sollten Sie auf jeden Fall den Strom abstellen. Denn ein Kurzschluss im Keller, während Sie im Wasser stehen, kann schwere Verletzungen bis hin zum Tod nach sich ziehen.

Darüber hinaus sollten Sie den Keller meiden, wenn das Wasser schnell steigt. Denn in diesem Fall besteht die Gefahr, womöglich nicht mehr aus dem Keller herauszukommen und dort unten zu ertrinken. Bei einer echten Überflutung beginnt die eigentliche Arbeit erst, wenn das Unwetter vorbei ist und die Wasserpegel nicht mehr weiter steigen.

Übrigens

Ist der Stromkasten in einem Bereich, der schon weitgehend überflutet wurde, sollten Sie unbedingt die Feuerwehr oder den Energieversorger anrufen und entweder Hilfe erbitten oder die Energieversorgung zu Ihrem Haus unterbrechen lassen. Ein Anruf bei der Feuerwehr ist auf jeden Fall notwendig, wenn Sie im Keller einen großen Heizöltank haben oder andere gefährliche Substanzen dort lagern und womöglich freigesetzt werden könnten.

Wenn die Pegel nicht mehr weiter steigen

Wenn das Unwetter vorüber ist und die Pegel nicht mehr weiter steigen, geht es an die Aufräumarbeiten. Zuerst muss natürlich das verbliebene Wasser aus dem Keller. Das geht entweder mit einer Tauchpumpe, die das Wasser aus dem Keller pumpt, oder ganz klassisch mit Eimern und einer Kette von Helfenden, die das Wasser aus dem Keller befördern. Das Bundesumweltministerium gibt dazu den Hinweis, dass mit dem Abpumpen von Wasser aus dem Keller erst begonnen werden sollte, wenn der Wasserstand außerhalb des Hauses niedriger ist als der Wasserstand im Inneren des Hauses. Andernfalls kann die Bodenwanne des Hauses beschädigt werden.

Erst die Folgen klären, dann mit der Beseitigung der Schäden beginnen

Bevor Sie mit dem Abpumpen oder gar mit den Aufräumarbeiten beginnen, sollten Sie auf jeden Fall die Versicherung informieren und das weitere Vorgehen mit ihr absprechen. Werden Sie bereits eigenständig tätig, ohne vorher den Segen Ihrer Gebäudeversicherung eingeholt zu haben – vorausgesetzt natürlich, Sie sind entsprechend gegen Elementarschäden abgesichert – kann das zu einem Verlust des Versicherungsschutzes führen. In diesem Fall würden Sie auf den Folgekosten sitzen bleiben.

Das gilt es nun zu erledigen

Wenn das Wasser aus dem Keller abgepumpt wurde, geht es an die Aufräumarbeiten. In vielen Fällen ist alles, was Sie im Keller gelagert haben, beschädigt oder gar ganz zerstört. Dann ist es sinnvoll, Experten zu beauftragen und eine Entrümpelung oder Haushaltsauflösung von einem entsprechenden Unternehmen vornehmen zu lassen. Dabei wird auch der verbliebene Schlamm oder in den Keller gespülter Dreck entsorgt. Die Hinzuziehung von Experten ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Versicherung eine entsprechende Kostenzusage gibt.

Nachdem der Müll entsorgt wurde, ist es besonders wichtig, das Mauerwerk und den Keller selbst wieder trocken zu bekommen. Das funktioniert am besten mit Bautrocknern. Das ist so wichtig, weil durch anhaltende Feuchtigkeit in den Wänden schnell Schimmelbefall entstehen kann. Je nachdem, wie lange das Wasser in Ihrem Keller stand, müssen Sie mit einer Miete der Bautrockner von wenigen Tagen bis hin zu einer oder sogar zwei Wochen rechnen. Auch hier sollten Sie die Kostenfrage mit der Versicherung klären.