Im Wald ist es die Aufgabe eines Försters, dass die Bäume gepflegt und in gutem Zustand gehalten werden. Doch auf Privatgrundstücken ist das genauso wichtig, denn jeder Baum ist ein empfindlicher Organismus. An diesem Punkt kann ein Baumkletterer als Experte eingeschaltet werden. Das Baumpflege-Unternehmen – baumpathie.de hat uns eine Zusammenfassung geliefert und die wichtigsten Fragen beantwortet.
Das Wichtigste in Kürze
Inhaltsverzeichnis
- Die Baumpflege soll für gesunde Bäume mit sicherem Stand sorgen und kann für eine bessere Erholung, Beleuchtung oder mehr Sicherheit sorgen.
- Eine effektive Baumpflege umfasst Fällungen, Rückschnitte, Auslichtungen und die Behandlung von Schäden sowie Krankheiten.
- Die häufigsten Schäden an einem Baum sind tierische Schädlinge wie der Borkenkäfer, Fäulnis und Sturmschäden durch Wind, Schneefall und Regen.
- Der Baum kann durch einen Resistographen, die Sichtprüfung oder Bodenanalysen untersucht werden.
- Ein Experte kann in Gefahrensituationen mit wenig Raum oder empfindlichem Holz helfen.
Was ist Baumpflege und wann ist sie notwendig?
Bäume stellen für viele Menschen eine angenehme Dekoration oder einen Schattenspender dar. Aber vor allem sind sie Lebewesen und benötigen damit ebenso viel Pflege wie Menschen und Tiere. Die Baumpflege stellt besondere Ansprüche, deren Einhaltung am besten von Profis gewährleistet wird. Das Ziel ist dabei stets ein sicherer und gesunder Baum.
Bei der Baumpflege geht es vor allem um die Vermeidung und Behandlung von Schäden und Krankheiten, einen sicheren Stand und die Aufrechterhaltung der Gesundheit. Aber auch Fällungen und Schnitte sollen vorgenommen werden. So sollte zum Beispiel alle vier Jahre die Krone geprüft werden. Die Pfleger erkennen abgestorbene Äste und können tiefer hängendes Geäst zugunsten der jüngeren, hohen Äste entfernen.
Wenn nicht genug Licht an die Äste, den Stamm oder die Umgebung kommt, muss die Krone eventuell eingekürzt werden. Durch eine Auslichtung fällt mehr Licht auf den Boden. Hierzu werden einfach mehrere Äste oder etwas Laub entfernt. Wenn das Geäst reduziert wird, bietet der Baum außerdem weniger Angriffsfläche für den Wind. Alte Äste können dann nicht abstürzen.
Bei der Kronenregeneration hingegen geht es weniger um die Kürzung oder Belichtung. Stattdessen wird der ganze Baum sowohl von der Seite als auch in der Höhe reduziert. Wenn eine Krone überaltert ist, werden die Äste nicht mehr gut genug versorgt. Ein Schnitt sorgt dann dafür, dass das Geäst sich regenerieren kann und sich eine sogenannte Sekundärkrone bildet.
Was sind schwierige Fälle in der Baumpflege?
Ein Baumkletterer kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn das örtliche Umfeld eine Hebebühne nicht zulässt. Das kann an einer zu schmalen Durchfahrt liegen, aber auch am Boden. Der Untergrund kann zu locker für ein gefahrloses Aufstellen der Hebebühne sein oder soll einfach geschont werden. Es kann auch Geldgründe geben, denn Hebebühne und Autokran kosten viel.
Gefahrensituationen entstehen auch auf engem Raum, wenn der Baum in jungem Alter zum Beispiel zu nahe am Haus gepflanzt wurde. Besonders bei einer Fällung kann das zu einer großen Schwierigkeit werden: Das Haus darf auf keinen Fall gefährdet werden.
Die Baumkletterei kann auch eingesetzt werden, wenn der Baum zu empfindlich ist und größere Beeinträchtigungen einen Schaden hervorrufen würden. Die Kletterei durch Seiltechnik erfordert keine schweren Maschinen. Weiterhin kann der Kletterer von einem Platz in der Krone aus den ganzen Baum betrachten und ein besseres Urteil fällen.
Baumschäden – wenn der Baum entfernt werden muss
Durch fallendes Totholz bei starkem Wind oder Schneefall können Sturmschäden entstehen. Aber auch ein gesunder Baum kann entwurzelt werden, wenn der Sturm zu heftig wird. Wenn das Holz dann auf das Auto oder gar ins Haus fällt, gibt es einen Notdienst, der den Baum vom endgültigen Kippen abhalten oder bergen kann.
Zudem gibt es Schädlinge, Fäulnis und Krankheiten. Zu häufigen Krankheiten zählt zum Beispiel der Befall durch den Pilz Phytophora, Flechten oder Algen. Im schlimmsten Fall muss dann der Baum samt Wurzel entfernt werden. Auch ein Sonnenbrand ist bei Bäumen möglich.
Unter den Schädlingen sind Eichenprozessionsspinner und Borkenkäfer die häufigsten Gegner der Bäume. Sie führen im schlimmsten Falle zu absterbenden Bäumen oder Baumteilen. Borkenkäfer legen vor allem in Nadelbäumen wie Fichten ihre Eier unter die Rinde. Die Bäume verfärben sich dann meist gelb, was als erstes Anzeichen gelten kann. Auch Ameisen und Spechte können gefährlich werden.
Wie können Bäume untersucht werden?
Für die Diagnostik sind verschiedene Untersuchungen möglich. Zunächst gibt es natürlich die Sichtprüfung während des Kletterns. Hier schauen die Baumkletterer nach, ob es Totholz, Schädlinge, faule Stellen oder andere Schäden gibt.
Es können außerdem Bodenproben genommen werden, die die Nährstoffversorgung, den pH-Wert und die Düngung des Bodens zeigen. Die richtigen Untersuchungen sind wichtig, um Sanierungen wie Impfungen, Bodenverbesserungen oder andere Maßnahmen vornehmen zu können.
Zuletzt gibt es den Resistographen, ein wichtiges Messgerät zur Baumuntersuchung. Mit einer vier Millimeter dicken Nadel wird hier der Bohrwiderstand des Baumes gemessen. Das Resultat ist ein Diagramm. Bei der Auswertung sehen die Experten, wie stabil der Baum ist, ob er von Schädlingen bewohnt wird und in welchen Teilen des Stammes sich diese aufhalten. Die Messung mit dem Resistograph kann besonders bei alten und gefährdeten Bäumen empfohlen werden.
Wann müssen Bäume gefällt werden?
Eine Fällung muss immer dann vorgenommen werden, wenn ein Baum ein Sicherheitsrisiko darstellt, zum Beispiel die Verkehrssicherheit nicht garantiert. Das ist gewährleistet, wenn ein Baum schon alt und morsch ist oder durch einen Sturm gekippt beziehungsweise entwurzelt wurde. Auch wenn der Baum krank ist und Rettungsmaßnahmen keine Hilfe bringen konnten, ist eine Fällung nötig.
Die Baumpflege umfasst nach der Fällung nicht nur die Entfernung des Baumstumpfes durch Fräsung, sondern auch die Neubepflanzung der Stelle. Vor einer Gefahrenfällung wird ein erfahrener Baumkletterer stets die Situation begutachten und auf mögliche Risiken prüfen.
Was muss beachtet werden?
Manchmal ist es nötig, einen schwer geschädigten Baum zu entfernen und zu entsorgen. Die Abtragung der Bäume erfolgt am besten minimalinvasiv. Anschließend verläuft der Abtransport in einem Container, durch einen Häcksler oder mithilfe anderer fachgerechter Mittel.
Auch wenn die Baumschutzverordnung in jeder Gemeinde unterschiedlich ist, schreiben doch die meisten Kreise eine Genehmigung vor. Diese ist notwendig, wenn ein gefallener oder stehender Baum entfernt werden soll. Ein Experte kann dabei helfen, sie einzuholen, denn er kennt die nötigen Vorschriften.
Von eigenständiger Kletterei ist in jedem Falle abzuraten. Auch wer als Kind gern auf Bäumen geklettert ist, eignet sich trotzdem noch nicht zur professionellen Baumkletterei. In jedem Falle sollte sich ein Experte mit langjähriger Erfahrung und kompetenter Ausbildung um den Baum kümmern.