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Laminat zuschneiden – Tipps Tricks

Laminat wird zugeschnitten
Foto: ocskaymark / depositphotos.com

Wer Laminat verlegen möchte, wird früher oder später feststellen müssen, dass es keinen Raum gibt, in dem man das Laminat verlegen kann, ohne dass dabei auch Laminatpaneele zugeschnitten werden müssten.

Vor allem, wenn man ein typisches Laminatmuster mit versetzten Paneelen auf dem Boden haben möchte, kommt der Handwerker um regelmäßiges Zuschneiden der Ränder nicht herum. Bleibt die Frage, welches Werkzeug hier wirklich das beste ist und wie Sie die Schnitte am besten und effektivsten setzen. Schließlich soll das Ergebnis Sie die nächsten Jahre in Ihrer Wohnung begleiten.

Tatsächlich gibt es bei der Frage nach dem richtigen Werkzeug nicht die eine passende Antwort. Denn es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, um Laminatpaneele auf die richtige Länge zu bringen. Dabei hat jede dieser Möglichkeiten ihre Vor- und Nachteile. Fest steht dabei nur eins: Mit etwas Übung ist Laminat schneiden gar nicht so schwer. Je nach gewähltem Werkzeug muss einfach etwas mehr Vorsicht geübt werden als mit anderen Werkzeugen.

Laminat schneiden – verschiedene Möglichkeiten im Vergleich

Wer Laminat schneiden möchte, muss sich zuallererst einmal über ein paar Dinge im Klaren sein. Zum einen müssen die Schnitte wirklich grade sein, damit am Ende auch das Gesamtbild des Fußbodens wirklich optisch ansprechend wirkt. Kleine Lücken können zwar durch Fußleisten übertüncht werden – das funktioniert allerdings wirklich nur bei minimalen Verwerfungen.

Zum anderen erzeugt das Laminat Schneiden mit einigen der in der Folge aufgeführten Werkzeugen nicht nur eine Menge Lärm, sondern auch viel Staub. Beides kann, je nach Lage der Baustelle und nach Tageszeit, problematisch werden. Wir haben in der Folge einmal die beliebtesten und besten Möglichkeiten, Laminat zu schneiden, zusammengefasst und sie für Sie gegenübergestellt.

Die Stichsäge als Alleskönner

Kaum ein Haushalt eines Hobbyhandwerkers kommt ohne eine gute Stichsäge aus. Kein Wunder, kann diese Allzweckwaffe in Händen eines Handwerkers doch für nahezu jedes Schneidgut verwendet werden. Mit dem richtigen Sägeblatt können dabei auch vergleichsweise harte Materialien geschnitten werden. Beim Laminat ist die Sache denkbar einfach.

Wichtig ist dabei, vorher darauf zu achten, wie stark das Laminat ist und ob hier eine Trittschalldämpfung bereits verarbeitet wurde. Die Stichsäge kommt auch durch dickere Laminatpaneele – allerdings ist es dann wichtig, ein Modell mit ausreichend Kraft zu wählen. Denn eine Stichsäge mit zu schmaler Leistung führt gerade bei dickeren Paneelen eher zu Schäden an der zu behandelnden Laminatpaneele.

Vorteilhaft ist für die Stichsäge sicherlich der Umstand, dass in vielen Haushalten eine solche Säge vorhanden ist. Oftmals muss hier nicht einmal eine neue Anschaffung erfolgen, um mit einer guten Säge arbeiten zu können, denn die meisten Hobbyhandwerker verfügen über ein mittleres bis gutes Modell. Außerdem kann man eine Stichsäge auch leicht transportieren, sodass Helfer beispielsweise auch ein eigenes Modell mitbringen können.

Tischkreissäge

Eine Kreissäge oder auch die Tischkreissäge ist deutlich weniger mobil als die Stichsäge. Dafür bringt sie wesentlich mehr Motorleistung mit und kommt komplett problemlos auch durch dickere Laminatpaneele. Dabei müssen Sie bei der Nutzung für die Tischkreissäge einen Ort finden, an dem die Tischkreissäge am besten aufgestellt werden kann. Der Ort sollte von dem Raum, in dem das Laminat verlegt werden soll, nicht zu weit entfernt sein, da Sie sonst für jeden Zuschnitt womöglich erst einmal durch das komplette Haus bis in den Garten laufen müssen.

Ein Nachteil der Tischkreissäge ist sicherlich der Lärm. Dazu kommt, dass ein Schnitt mit einer Tischkreissäge eine Menge Staub und Späne verursacht. Hochwertige Tischkreissägen verfügen über einen eigenen Absauger über den Staub und Späne direkt in einen verschlossenen Abfallbehälter gelangen. Bei günstigeren Modellen werden Staub und Späne zwar oftmals auch abgesaugt – allerdings nicht in einen Auffangbehälter abgegeben, sondern lediglich über eine Öffnung auf den Boden geblasen. Gerade für die Arbeit in Innenräumen ist das oftmals eher ungünstig.

Kappsäge

Die Kappsäge ist eine Variante, die in der Anschaffung zumeist vergleichsweise preisintensiv ist. Für Hobbyhandwerker, die nur einmal Laminat verlegen möchten und keine anderen regelmäßigen Gelegenheiten zum Kappen von Bohlen, Paneelen oder ähnlichem Baumaterial haben, wird sich diese Anschaffung kaum lohnen. Wer hingegen mit gewisser Regelmäßigkeit Laminat verlegt oder ein ganzes Haus mit mehr als 100 Quadratmetern Bodenfläche vor sich hat, kann durchaus über diese Investition nachdenken.

Einer der Vorteile der Kappsäge ist, dass sie mit vergleichsweise großer Kraft daherkommt. Dazu muss das Paneel nicht wie bei der Tischkreissäge am Sägeblatt entlanggeschoben werden. Viel mehr stößt das kreisrunde Sägeblatt von oben durch die Paneele. Das führt bei gerade eingespannten Laminatpaneelen automatisch zu einem geraden Schnitt. Bei den meisten Modellen können auch mehrere Paneele gleichzeitig gekappt werden. Auch diese Sägen verfügen ab einer gewissen Preisklasse über eine Absaugfunktion für Späne und Staub. Wenn Sie sich für eine Kapp- und Gehrungssäge entscheiden, können Sie die Paneele sogar auf Gehrung schneiden.

Handsäge

Die nicht mechanische Handsäge gibt es eigentlich in nahezu jedem Haushalt. Am wenigsten lärmintensiv, dafür für den Nutzer mit dem meisten Kraftaufwand verbunden, ist die Handsäge nur eine Alternative für sehr kleine Räume. Sobald ein etwas größerer Raum bearbeitet werden soll, lohnt es sich hier die Investition für eine höherwertige Säge in Erwägung zu ziehen.

Laminatschneider

Für die meisten Hobbyhandwerker und Laminatprofis ist er der König unter den Werkzeugen, wenn es um das Schneiden von Laminat geht: der Laminatschneider. Das Gerät ist recht günstig in der Anschaffung und sehr einfach in der Bedienung. Sie legen das Laminatpaneel auf den Laminatschneider und ziehen den Schneider über die gewünschte Schnittkante. Wenn die geplante Schnittstelle richtig ausgemessen und grade vorgezeichnet ist, kann es hierbei nicht zu Fehlern im Zuschnitt kommen.

Da der Laminatschneider keinen Strom benötigt und auch von Größe und Gewicht her eher klein und leicht daherkommt, ist er auch für den mobilen Gebrauch bestens geeignet. Dazu kann man einen Laminatschneider auch in kleinen Haushalten problemlos lagern. Von allen genannten Varianten verursacht ein Laminatschneider darüber hinaus den geringsten Dreck und gar keinen Lärm.

Der einzige Nachteil hierbei ist, dass Sie für den Schnitt von hochwertigem Laminat mit Trittschalldämmung auch einen hochwertigen Laminatschneider benötigen. Denn bei einem sehr günstigen Modell kann es passieren, dass stärkere Laminatpaneele nicht oder nicht sauber geschnitten werden können. Hier gilt es sich bereits beim Kauf des Laminatschneiders mit der Frage zu befassen, bis zu welcher Laminatstärke der Schneider geeignet ist.

Laminat zuschneiden – Schritt für Schritt Anleitung

Laminat schneiden ist eine der einfachsten Tätigkeiten beim Verlegen vom Laminat. Hierbei müssen einige wichtige Arbeitsschritte beachtet werden. Wenn diese eingehalten werden, wird der Schnitt mit hoher Sicherheit gelingen.

  • Als Erstes sollte der Raum, in dem das Laminat verlegt werden soll, genau ausgemessen werden, damit Sie wissen, wie das Laminat am besten verlegt wird.
  • Legen Sie die ersten Paneele auf dem Boden auf und messen genau ab, an welcher Stelle das letzte Paneel geschnitten werden muss.
  • An der Stelle, an welcher der Schnitt vorgenommen werden soll, sollten Sie einen gut sichtbaren Strich machen. Setzen Sie diesen im besten Fall nicht freihändig, sondern mit einer Führungsschiene, damit der Strich wirklich grade ist. Der Strich kann ruhig mit einem dicken Filzstift gemacht werden. Zum einen entfällt ein Teil der Strichfläche ohnehin durch die Schnittkante. Zum anderen liegt die Schnittkante direkt unter der Fußleiste, sodass auch Strichreste hier nicht sichtbar werden.
  • Wenn Sie die Schnittstelle genau markiert haben, sollten sie die Laminatpaneele gut festspannen. Schraubzwingen eignen sich hierzu besonders gut. Um Schäden an der Oberfläche des Laminatpaneels zu vermeiden, können Sie Pappe oder Styropor auf dem Paneel auflegen.
  • Je nach verwendeter Säge müssen Sie nun den Schnitt entsprechend ausführen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie mit einem scharfen Sägeblatt arbeiten, um Schäden am Schneidgut zu vermeiden. Außerdem sollten Sie – vor allem beim Einsatz einer Kreis-, Stich-, oder Kappsäge – auf die Einhaltung der notwendigen Sicherheitsrichtlinien achten.
  • Wenn Sie den Schnitt ausführen und ein Teil des Paneels hängt in der Luft, ist es am besten einen Partner bei der Arbeit zu haben, der das Paneel halten kann. So wird vermieden, dass das überhängende Teil des Paneels zu schwer wird und am Ende abbricht. In diesem Fall könnte das Laminatpaneel beschädigt werden.
  • Nach dem Schneiden können Sie das Paneel wie alle anderen Laminatpaneele auch einfach an die bereits verlegte Fläche anklicken.

Fazit

Wer Laminat schneiden möchte, muss dazu nicht extra kostenintensives Werkzeug anschaffen. Wenn Sie bereits eine Kreissäge oder gar eine Kappsäge besitzen, eignen sich diese natürlich besonders gut zum Schnitt. Allerdings ist es gerade bei diesen kraftintensiven Sägearten wichtig, dass Sie über eine gewisse Erfahrung verfügen. Andernfalls wird der Schnitt schnell schief. Für Hobbyhandwerker eignet sich der Laminatschneider am ehesten zum Laminat schneiden. Er ist nicht nur die günstigste Variante – neben der Handsäge – sondern in der Anwendung auch die einfachste.